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Kulturkeller Höngg
Kirche Heilig Geist
WipWest Huus
Schärrerwiese
Es gibt Begegnungen, die sich richtig anfühlen. Wenn ein bekanntes Gesicht nicht als Star, sondern als Nachbar vorbeikommt. Für unsere letzte Reportage des Jahres durften wir in der Redaktion des Stadtmagazins in Wipkingen einen Gast empfangen, der wie kaum ein anderer für Zuhören, Nähe und ehrliche Gespräche steht: Röbi Koller. Ein Mittag zwischen Adventsstimmung, Rückblicken, Bob Dylan – und einem tiefen Gefühl von Verbundenheit mit dem Quartier.
Röbi kommt mit dem Velo. Keine grosse Entourage, kein Zeitdruck, auch wenn er abends in Luzern auf einer grossen Weihnachtsgala seinen Auftritt hat.
Er kennt den Weg, kennt das Quartier, kennt die Gesichter. Wipkingen ist für ihn kein Wohnort auf dem Papier, sondern gelebter Alltag. Hier kauft er ein, hier sitzt er im Café, hier führt er Gespräche – auf der Bühne und daneben. Dass er uns in der Redaktion besucht, wenige Tage vor Weihnachten, fühlt sich an wie ein Geschenk. Vielleicht auch, weil wir Röbi Koller nicht erst aus dem Fernsehen kennen. Vor wenigen Jahren haben wir ihn bei einer Lesung mit Apéro im Kapitel 10 in Höngg erlebt. Schon damals fiel auf: Er nimmt sich Zeit. Für Worte, für Menschen, für Zwischentöne.
«Ein gutes Gespräch beginnt nicht mit der ersten Frage, sondern mit echtem Interesse.»
Röbi Koller
Ein Leben für Geschichten – und fürs Zuhören
Viele verbinden Röbi Koller bis heute mit der SRF-Sendung Happy Day. Von 2007 bis 2025 erfüllte er dort Herzenswünsche, stand im Rampenlicht, moderierte grosse Emotionen. Doch wer ihn im Gespräch erlebt, merkt schnell: Seine Stärke liegt nicht im Spektakel, sondern im Zuhören. Schon in den 1980er-Jahren war Koller auf Radio 24 zu hören, später auf DRS 3 und DRS 1. Der Radiotalk Persönlich prägte Generationen von Hörerinnen und Hörern. Im Fernsehen moderierte er Sendungen wie Quer, Club oder Langzeitreportagen für SF Spezial. Immer ging es um Menschen, um Haltungen, um Geschichten hinter den Schlagzeilen. Heute, nach seiner Pensionierung im Frühjahr 2025, ist er freier denn je. Als Autor, Gesprächspartner, Moderator auf der Bühne – und als Gastgeber seiner ganz eigenen Gesprächsreihe: dem Dylan Talk.
Dylan, Dialog und das Nordbrüggli
Im Cafè Bar Nordbrücke – von vielen liebevoll «Nordbrüggli» genannt – ist Röbi Koller regelmässig zu Gast. Hier führt er seit 2023 seine Dylan Talks durch: Gespräche über Bob Dylan, über Texte, über Haltungen, über Lebenserfahrungen. Musik ist immer dabei. Interpretiert von Musiker Lukas Langenegger, der Dylan-Songs mit Stimme und Gitarre neu zum Klingen bringt. Dass diese Gespräche gerade in Wipkingen stattfinden, ist kein Zufall. Das Quartier bietet Nähe, Offenheit und Neugier – ideale Voraussetzungen für Dialoge ohne Showeffekt.
Ausgewählte Dylan Talks aus Wipkingen
DYLAN TALK Nr. 2: HOW DOES IT FEEL?
Mit Bänz Friedli und Lukas Langenegger, März 2023
Der Journalist, Autor und Kabarettist Bänz Friedli nähert sich Bob Dylan nicht akademisch, sondern leidenschaftlich. Seine Begeisterung für Texte, Sprachbilder und Widersprüche prägt das Gespräch. Es geht ums Staunen, ums Nicht-Fertig-Sein, ums Wiederentdecken. Begleitet wird der Abend von Dylan-Songs, die lange nachhallen.
DYLAN TALK Nr. 8: SLOW TRAIN
Mit Benedikt Weibel und Lukas Langenegger, Februar 2024
Der frühere SBB-Chef Benedikt Weibel spricht über Rhythmus, Bewegung und Geduld. Eisenbahnlieder, Lebenswege und Dylans vielschichtige Texte verweben sich zu einem Gespräch über Tempo, Verantwortung und das Innehalten. Nicht jeder Song ist ein Favorit – aber jeder ein Anlass zum Nachdenken.
DYLAN TALK Nr. 19: POLITICAL WORLD
Röbi Koller im Gespräch mit Cornelia Boesch, Oktober 2025
Die Tagesschau-Journalistin und Moderatorin Cornelia Boesch nähert sich Bob Dylan über die Texte. Über Mehrdeutigkeit, Reibung und Interpretationsspielräume. Musik ist für sie Leidenschaft, nicht Karriere. Der «Verwirrungsfaktor» in Dylans Songs wird zum Ausgangspunkt für ein lebendiges, kluges Gespräch.

In der Redaktion in Wipkingen sitzt kein Fernsehmoderator, sondern ein Nachbar, der Geschichten sammelt – und sie weitergibt.

Es ist kein Interview im klassischen Sinn, eher ein Gespräch, wie es gut zu ihm passt: offen, ruhig, ohne Eile.
Bühne, Buch und Bewegung – der Blick nach vorn
Stillstand ist keine Option. Auch 2026 wird für Röbi Koller ein bewegtes Jahr. Neben neuen Dylan Talks ist er mit seinem Bühnenprogramm «Zugabe I» unterwegs und liest aus seinen Büchern in Bibliotheken in der ganzen Deutschschweiz.
Vorschau 2026 (Auswahl)
Tournee «Zugabe I»
– Bühnenabende mit Geschichten, Reflexionen und persönlichen Rückblicken
– Auftritte u. a. in Luzern, Wohlen, Solothurn
Lesungen & Talks
– Bibliotheken und Kulturorte in der ganzen Schweiz
– Lesungen aus Backstage, Gespräche über Journalismus, Leben und Umwege

Seit über 20 Jahren lebt er hier, in einem Mehrfamilienhaus mit Freunden. Wipkingen ist für ihn Heimat, Denkraum und Ausgangspunkt für Gespräche.
Als Röbi Koller die Redaktion verlässt, bleibt dieses Gefühl zurück, das gute Gespräche hinterlassen: Ruhe, Nachdenklichkeit und ein leises Lächeln. Für uns war dieser Besuch mehr als ein Interview. Er war ein schöner Schlusspunkt eines intensiven Jahres – und ein starkes Zeichen dafür, wie viel Tiefe entstehen kann, wenn man sich Zeit nimmt.
Genau dafür steht unser Quartier. Und genau dafür steht Röbi Koller.
Zum Jahresabschluss durften wir Röbi Koller in unserer Redaktion in Wipkingen begrüssen. In einer persönlichen Reportage spricht er über Dylan Talks im Nordbrüggli, das Zuhören, Umwege im Leben und Wipkingen als Zuhause. Ein Gespräch mit Tiefe, Ruhe und viel Quartiergefühl.
Wir freuen uns sehr, dich so kurz vor Weihnachten bei uns in der Redaktion in Wipkingen begrüssen zu dürfen. Trotz Handwerker zuhause, vollen Terminkalendern und einer Show heute Abend in Luzern nimmst du dir Zeit für einen gemütlichen Mittagstalk. Genau so mögen wir Gespräche: ruhig, persönlich und mitten im Quartier.
Sag uns, was bedeutet dir Wipkingen ganz persönlich?
Röbi Koller: Sehr viel. Ich fühle mich hier zuhause. Ich lebe in einem Mehrfamilienhaus mit Freunden – fast wie eine Alters-WG. Alle haben ihre eigenen Wohnungen, aber wir sind eine Gemeinschaft, fast eine Familie. Natürlich gibt es Diskussionen, wir sind ja Menschen, aber wir kennen uns seit 25 Jahren. Als wir 1999 eine Wohnung suchten, wollte meine Frau unbedingt nach Wipkingen (lacht). Es war eine sehr gute Entscheidung. Ich liebe die Nähe zur Limmat, zur Waid, zum Wald. Das Quartier ist etwas hipper geworden, das spürt man – aber genau dieser Wandel gehört auch dazu.
Du wirkst immer so gelassen und ausgeglichen. Viele kennen dich aus «Happy Day». Was hast du aus dieser Zeit fürs Leben mitgenommen?
Röbi Koller: Sehr viel. Fernsehen hat mich stark geprägt, auch journalistisch. Dort lernst du extrem genau zu arbeiten – es geht um Sekunden. Vor allem aber relativiert sich vieles, wenn du über Jahre so viele Schicksale begleitest. Das erdet. Du siehst das eigene Leben plötzlich gelassener, Probleme rücken in ein anderes Verhältnis. Diese Erfahrung nehme ich bis heute mit.
Wir haben dich ja an der Lesung bei Andi Petzold im Kapitel 10 vor ein paar Jahren kennengelernt. Thema Schreiben: Kommen da noch neue Bücher oder hast du jetzt eher Lust auf kleinere Projekte?
Röbi Koller: (lacht) Ich habe vier Bücher geschrieben – das reicht eigentlich. Schreiben sind immer grosse Projekte, und ehrlich gesagt hoffe ich, dass ich künftig eher abbauen kann. Mich interessiert heute mehr das Vernetzen: spannende Menschen zusammenbringen, Gespräche ermöglichen. Das mochte ich schon bei «Musik für einen Gast» im Radio. Diese Plattform fehlt mir manchmal. Ich schreibe zwar noch – bis vor Kurzem für ein Seniorenmagazin –, aber eher punktuell, in kleineren Formen.
Aber auch neben der Plattformen, welche Du erwähnst, fand in den letzten Jahren eine schneller Wandel statt. Wie nimmst du den Wandel im Journalismus wahr, schlussendlich hat sich im Laufe Deiner Karriere ja viel entwickelt oder?
Röbi Koller: Ja – der Journalismus hat sich stark verändert. Es gibt weniger klassische Plattformen, vieles ist fragmentierter. Ich bin da heute nicht mehr mitten drin. Aber ich habe mir mit den Dylan Talks sozusagen meine eigene kleine Plattform geschaffen (schmunzelt), in einem guten, überschaubaren Rahmen. Mich interessieren auch andere Ausdrucksformen: Fotografie, Porträts, neue Formate. Da habe ich im Fernsehen viel von Kameraleuten gelernt – dieses visuelle Denken begleitet mich bis heute.
Dass deine Dylan Talks gerade hier stattfinden, wirkt folgerichtig. Sie sind kein Fan-Event, sondern Gespräche über Texte, Biografien und Haltungen. Dylan dient als Ausgangspunkt, nicht als Ziel. Vielleicht liegt genau darin der Erfolg des Formats – und die Nähe zu Dir als Röbi Koller selbst: neugierig geblieben, bodenständig, mit Lust am Austausch.
Aber weshalb gerade Bob Dylan – und kannst Du uns sagen wie diese Liebe eigentlich angefangen hat?
Röbi Koller: Das war eine sehr lange, langsam wachsende Beziehung. Als Teenager habe ich Dylan eher abgewehrt – mir waren die Texte zu kompliziert, ich hörte lieber Songs mit klarer Melodie. Wigwam war so etwas wie mein erster Dylan-Moment mit 13, aber es blieb lange ein Hin und Her zwischen «das nervt mich» und «ich liebe es». Näher kam ich ihm später beim Radio, als ich in New York das legendäre 30th Anniversary Concert Celebration dokumentieren durfte – das war eindrücklich. Richtig gepackt hat es mich dann an einem Tribute-Konzert mit Freunden. Und übrigens: Der Podcast «Is It Rolling, Bob? Talking Dylan» hat mich endgültig reingezogen – grossartig, unbedingt hören.

„Bob Dylan liefert keine Antworten. Er öffnet Denkräume.“ Röbi schwärmt von der legendären "30th Anniversary Concert Celebration" in New York.
Hat dich genau das auch zu den Dylan Talks inspiriert?
Röbi
Koller:
Absolut. Zwei Hosts – ein Engländer und ein kanadischer Schauspieler –
sprechen dort seit rund 80 Folgen nur über Dylan. Ohne Musik, dafür mit
Gästen aus aller Welt. Jede Folge beginnt damit, dass jemand ein paar
Zeilen aus einem Song vorliest, und dann wird diskutiert. Das fand ich
unglaublich inspirierend. Ich dachte mir: Warum nicht ein ähnliches
Format hier, auf Deutsch, live? Ich habe das den drei von der Nordbrücke
vorgeschlagen, wir haben zusammengesessen – und sie waren sofort dabei.
Ohne grosses Zögern. (lacht) Ich habe vieles selbst organisiert, sogar eine Soundanlage gekauft – einfach gemacht.
In Zürich finden die Talks im "Nordbrüggli" statt, sagst Du uns, wie dies entstanden ist?
Röbi
Koller:
Die Nordbrücke ist einfach ein einmaliges, bezauberndes Lokal. Die drei
Freunde haben dort vor rund 18 Jahren etwas geschaffen, das viel grösser
geworden ist als ursprünglich geplant. Ich kenne sie von Anfang an. Es
ist ein echtes Quartierzentrum: Man trifft sich, isst, feiert,
diskutiert. Es passt zu mir. Niemand fragt, was wie wo – du kannst
einfach da sein. Als ich mit dem Dylan-Talk-Format kam, sagten sie
sofort Ja. Aktuell sind es im Winter rund vier Abende, dazu kommen
Auftritte in anderen Städten. Einer ist bereits ausverkauft, der Gast
bleibt noch geheim – und ein weiterer mit Hanspeter «Düsi» Künzler war
besonders spannend.
Zum Schluss: Gibt es den einen Bob-Dylan-Song für dich?
Röbi Koller: Ouuuu… schwierige Frage. Lange war es Not Dark Yet – diese abgrundtiefe, treffende Stimmung. Aber es ist extrem abhängig vom Moment. Visions of Johanna ist einfach wunderschön. Es gibt so viele grossartige Songs, ich würde jedes Mal etwas anderes sagen. Und das ist ja das Schöne an Dylan.
Lieber Röbi, herzlichen Dank für das offene Gespräch, deine unkomplizierte Art und die Zeit, die du dir genommen hast. Wir sind gespannt auf den nächsten Dylan Talk in der Nordbrücke – auch wenn wir dir den Special Guest nicht entlocken konnten. Für die kommenden Auftritte und den Start in die Festtage wünschen wir dir von Herzen eine schöne, ruhige Zeit.

Seit 2018 ist die gebürtige Bündnerin das Gesicht des KiWi.
Der KiWi am Röschibachplatz ist längst mehr als ein Kinderladen – er ist Treffpunkt, Plattform und liebevoller Mikrokosmos für Familien aus Wipkingen. Seit 2018 prägt Dagmar Lombris als Geschäftsführerin und Mitinitiantin den Laden mit unermüdlicher Energie, viel Herzblut und einem feinen Gespür für Menschen. Sie redet mit allen und wer ihr zuhört, spürt sofort: KiWi ist für sie Heimat. Und für das Quartier ein kleiner, nachhaltiger Schatz, der weit über seine bunten Kleiderständer hinaus wirkt.
Wer an einem typischen Vormittag am Röschibachplatz vorbeischlendert, hört es schon, bevor man den Laden sieht: Kinderlachen, ein klingelndes Türglöckchen, Stimmen, die sich zwischen «oh, wie herzig!» und «das passt perfekt!» bewegen. KiWi – Kinderartikel Wipkingen – ist einer dieser Orte, die man sofort versteht, sobald man nur einen Fuss hineinsetzt. Hell, bunt, geordnet-chaotisch im besten Sinn. Ein Quartierladen mit Charakter. Und mittendrin: Dagmar Lombris.
Seit 2018 ist die gebürtige Bündnerin das Gesicht des KiWi. Und zwar eines, das man kennt – nicht nur, weil sie tagtäglich an der Theke steht, sondern weil sie mit allen spricht. Wirklich allen. Eltern, Kindern, Nachbarn, Fremden, Leuten, die zum ersten Mal hier sind oder seit Jahren regelmässig vorbeischauen.
Die Geschichte des KiWi begann 2007 mit Gründerin Georgina Tscharner Brenn und der Idee eines quartiernahen Secondhandladens für Kinderkleider, Spielsachen, Bücher und so ziemlich alles, was junge Familien brauchen. Eine Vision, die von Anfang an auf Nachhaltigkeit und Gemeinschaft basierte – noch bevor «Circular Economy» als Begriff im Trend lag. Wipkingen nahm den Laden schnell ins Herz. Seit bald zwanzig Jahren ist er fester Bestandteil des Quartiers, eine kleine Institution, die viele Kindheiten begleitet hat.
Als Dagmar 2018 dazustiess, veränderte sich vieles – und gleichzeitig blieb alles Wesentliche bestehen. Gemeinsam vergrösserten Dagmar und Georgina den Laden, bauten das Sortiment aus und eröffneten 2023 sogar einen zweiten Standort bei der Josefwiese mit einer «KiWi-Teen»-Abteilung. Ein mutiger Schritt, der zeigte, wie viel Nachfrage und Vertrauen KiWi über die Quartiergrenzen hinaus geniesst.
Doch der Herbst 2024 brachte einen tiefen Einschnitt. Georgina verstarb – ein Schock, der in Wipkingen weit über die Geschäftstüren hinaus zu spüren war. Für Dagmar begann eine emotional fordernde Zeit. «Es war intensiv, traurig und gleichzeitig unglaublich stärkend», sagt sie. «Das Quartier hat uns getragen. Wirklich getragen.» Mit dem Einverständnis von Georginas Kindern entschied sie sich, den Laden weiterzuführen – allein, aber nie wirklich alleine.

«Mein Herz gehört diesem Quartier und meinem tollen Team." Dagmar mit Johanna, welche zum motivierten sechsköpfigen Frauenteam gehört.
Dagmars Wunsch für die Zukunft? «Dass wir den KiWi noch ganz lange weiterführen können.» Das Quartier würde wohl sagen: Sehr gern. Und unbedingt.
KiWi Wipkingen
Landenbergstrasse 26
8037 Zürich
Öffnungszeiten:
Monatg – Freitag: 09.00 – 17.00 Uhr
Samstag 10.00 – 15.00 Uhr
Warenannahme:
Montag – Freitag, jeweils von 09.00 – 12.00 werden Kleider und Spielsachen angenommen.


Herz, Handwerk und viel Quartiergeist spührt man im KiWi sorfort.


Secondhand-Kinderkleidung, nachhaltiges Denken, Quartiergeist und ein Laden, der weit über die Grenzen von Wipkingen hinaus begeistert.
Heute steckt Dagmar ihr Herzblut in jeden Kleiderstapel, jede Sortimentserweiterung, jede neue Idee. So hat das Team vom Kiwi die Bücher nach Verlagen sortiert, das Sortiment gestrafft und gleichzeitig die Offenheit bewahrt, die einen Secondhandladen lebendig macht. «KiWi bleibt eine Wundertüte», sagt sie. «Was reinkommt, kommt von den Menschen hier.» Das ist Teil der Magie – und der Verantwortung. Denn angenommen wird nur, was wirklich gut erhalten ist. «Bringt nur, was ihr selbst noch kaufen würdet», lautet die einfache Regel.
Was Dagmar dabei antreibt? Wipkingen. «Mein Herz gehört diesem Quartier», sagt sie. Hier lebt sie mit ihrer Famile seit über zehn Jahre, hier kennt sie jeden Brunnen und jede Ecke, hier fühlt sie sich zuhause. Und genau dieses Gefühl vermittelt sie im Laden – egal, ob man nur schnell ein Paar Regenhosen sucht oder eine halbe Stunde über alte Bilderbücher plaudert, die plötzlich Erinnerungen auslösen.
«Selbst Erwachsene werden hier wieder zu Kindern», erzählt Dagmar schmunzelnd. Diese Leichtigkeit, dieses Sich-Ausprobieren dürfen – vielleicht ist das die eigentliche Essenz des KiWi. Ein Laden, der den Kreislauf schliesst, der Verantwortung lebt und gleichzeitig Spass macht. Ein Ort, der zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht moralisch streng, sondern wunderbar alltagsnah sein kann.
Legende
Dagmar, was bedeutet dir der KiWi persönlich?
Für mich persönlich ist der KiWi ein Ort, an welchem ich mich jeden Tag neu erfreuen kann. Ich liebe es, jeden Morgen hier arbeiten zu gehen. Das ist für mich ein Privileg.
Was macht Secondhand für Kinder für dich besonders sinnvoll?
Es ist erstens für Kinder und Familien sinnvoll, da auch ein gebrauchtes Stück für das Kind neu ist. Und Kinder wachsen so schnell, dass ein Wechsel einfach sinnvoll ist und die hochwertigen Kleider beispielsweise wie neu weitergegeben werden können.
Wie würdest du die KiWi-Kundschaft beschreiben?
Wir haben eine sehr treue und nachhaltig denkende Stammkundschaft. Diese sind uns ans Herz gewachsen. Wir erleben die Kindern beim Wachsen und und kennen die Eltern so über sehr viele Jahre. Wenn man in den KiWi kommt und durch die Türe eintritt, kommt der Zauber der Kinder mit in den Laden und das liebe ich.
Was war für dich die grösste Herausforderung der letzten Monate?
Aus wirtschaftlichen Gründen nach dem Herbst 2024 und auch durch die Lage generell habe ich mir sicher Gedanken gemacht. Aber ich mit meinem Team und unseren Kunden, einem tollen Vermieter und dem Quartier mit den Leuten geben mir sehr viel Rückhalt und haben so den Druck genommen.
Was wünschst du dir für die Zukunft des KiWi?
Viele neue Babys in Wipkingen (mit grossem Schmunzeln), dass wir gemeinsam den Ort weiter beleben und entwickeln und positiv beeinflussen. Ich mit dem Team, unseren Partnern und dem ganzen Quartier – gemeinsam steuern und als Projekt tragen. Vom Quartier – fürs Quartier.


Wer heute Morgen auf dem Hönggerberg unterwegs war, spürte sofort: Der Winter ist da. Minus 5 Grad, eisige Böen – und trotzdem: 24 freiwillige Helferinnen und Helfer standen pünktlich bereit, um dem Findlingsgarten Kappenbühl seinen Winterputz zu verpassen. Das Stadtmagazin Kreis 10 war vor Ort und hat einen Verein erlebt, der mit Herzblut zusammensteht.
Schon beim Ankommen fiel auf, wie gross die Laubberge waren – grösser als manche der berühmten Findlinge. Mit Rechen, Besen, Schaufeln und überraschend viel Energie trotz der Kälte legte das Team los. Der Findlingsgarten, ein beliebter Ort für Spaziergänge, Naturfreundinnen und Familien, wird vom Verschönerungsverein Höngg seit Jahrzehnten gepflegt. Heute zeigte sich wieder einmal eindrücklich, was das bedeutet: Engagement, Gemeinschaft – und stolze Tradition.
Beeindruckt hat uns auch der kurze Besuch im «Schopf», wo Geräte gelagert, repariert und einsatzbereit gehalten werden. Dort trafen wir auf Hans-Ruedi Frehner, ehemaliger Leiter des "Bänkli-Teams", der konzentriert mit dem Vereinspräsidenten Michael Stähli und Urs Bodmer an einer der ikonischen roten Sitzbänke arbeitete. Währenddessen war ein weiteres Team im Wald unterwegs, um beschädigte Bänke zu reparieren oder neue anzubringen. Alles in ehrenamtlicher Arbeit, alles für das Quartier.
Und über all dem liegt eine Geschichte, die weit zurückreicht – bis in die letzte Eiszeit. Die mächtigen Findlinge, die hier so selbstverständlich im Gelände liegen, wurden einst vom Linth-Gletscher aus den Alpen nach Höngg getragen. Heute erinnern sie nicht nur an Naturgeschichte, sondern auch an die lange Tradition des Verschönerungsvereins Höngg. Seit 1904 setzt er sich für Landschaftsschutz, Denkmalpflege und die Schaffung von Ruheorten ein. Einige dieser Bänke, Wege und Plätze sind längst zu unverwechselbaren Höngger Wahrzeichen geworden.
Nach drei Stunden harter Arbeit, gefrorenen Fingern und jeder Menge Laub wartete schliesslich der wohlverdiente Abschluss: Bratwürste vom Grill, Kaffee oder Bier und viele rote Wangen vor dem «Schopf». Man spürte: Dieses Quartier funktioniert, weil Menschen hier miteinander mehr tun, als nur vorbeizugehen. Sie packen mit an.
Hut ab, Höngg. So geht Vereinsarbeit. So geht Gemeinschaft.
Hans-Ruedi Frehner (vorne), ehemaliger Leiter des Bänkli-Teams, der konzentriert an einer der ikonischen roten Sitzbänke mit dem aktuellen Präsidenten Michael Stäheli und Urs Bodmer arbeitete.
Werner Bader, Leiter des "Bänkli-Teams" – stolz nach der intensiven Arbeit an verschiedenen Orten im Höngger Wald.
Das aufgestellte Team bei der "Neueröffnung am 20. November", v.l.n.r.: Fabian, Martin, Kveta und Gian. Es wurde bis zur letzten Minute für den Umbau gearbeitet.
Die Metzgerei Eichenberger an der Limmattalstrasse ist wieder offen – frisch renoviert, aber mit derselben Herzlichkeit und dem handwerklichen Stolz, der den Familienbetrieb aus Wetzikon seit über 70 Jahren prägt. Das Stadtmagazin Kreis 10 hat das junge Team in Höngg besucht, das hier nicht nur Fleisch verarbeitet, sondern ein Stück Dorfleben pflegt.
Eichenberger ist ein Familienunternehmen mit Geschichte. 1951 gründeten Max und Bethli Eichenberger die Metzgerei, und viele ihrer Rezepturen leben bis heute weiter. Die Würste, Schinken und Fleischspezialitäten fertigt das Unternehmen nach wie vor nach überlieferten Familienrezepten – und zwar vollständig in der eigenen Wursterei und Räucherei. Bei bestimmten Produkten kommen sogar noch zwei traditionelle Bauernräuche zum Einsatz.
Der Respekt vor dem Tier ist zentral: verarbeitet wird immer das ganze Tier. „Aus Liebe zur Tradition – und zum guten Geschmack“ lautet der Leitsatz. Das Eichhörnchen-Label, das die Kundschaft längst kennt, steht für genau diesen Anspruch: regionale Produkte, höchste Qualität und echtes Metzgerhandwerk. Nur Produkte, die vollständig im eigenen Betrieb hergestellt wurden, tragen es.
Fabian Gasser als Filialleiter ist stolz und freut sich in der aufgefrischten Umgebung die Kunden zu begrüssen.
Neben einem breiten Angebot an Fleischwaren gibt es die begehrten Bravo-Ravioli, Apéro-Spezialitäten und Wurstwaren aus dem Hause Eichenberger.

Das renovierte Lokal erstahlt in frischen Farben, neuer Aufteilung und Anlagen und die Produkte sind mit der neuen Beleuchtung im Dorfladen-Charme übersichtlich präsentiert.

Wir haben am Wochenende vorbeischaut und sahen sehr viele Hände, welche für den Umbau angepackt hatten. Direkt nach der Schliessung standen Maler, Elektriker und Schreiner auf den Leitern. Und es lässt sich sehen. Neue Beleuchtung, freundliche Farbe und eine optimierte Produktepräsentation laden ein. Bei unserem Besuch am Donnerstag Morgen für die "Wiedereröffnung war ein stolzes Team vor Ort – bereit für die Kunden und noch etwas müde aus den Tagen davor, aber mit viel Stolz in den Augen. Und die neuen Reklamelemente im Schaufenster und das Eichhörnchen als Neon-Leuchtreklame leuchten wie ein Pokal nach viel Arbeit.
In knapp einer Woche hat ein motiviertes Team mit Partner die Filiale umgebaut.
In Höngg ist die Metzgerei Eichenberger längst mehr als ein Ort für Fleischwaren. Sie ist ein Stück Alltag für viele: für Berufstätige, die über Mittag ein Takeaway-Menu holen, für Familien, die fürs Wochenende einkaufen, und für ältere Menschen, die hier einen vertrauensvollen Laden gleich ums Eck schätzen.
Besonders in der Festtagszeit klingelt das Telefon häufig: Fondue Chinoise, Braten, Filets – und für viele Familien gehören die Spezialitäten aus Höngg einfach zum Weihnachtsessen dazu.
Nach der dezenten, aber spürbaren Erneuerung der Ladengestaltung präsentiert sich Eichenberger nun noch offener und heller – ein Ort, an dem Qualität und Gastfreundschaft zusammenfinden.
Metzgerei Eichenberger
Filiale Höngg
Limmattalstrasse 274, 8049 Zürich
Sortiment:
Fleischwaren, Eigenproduktionen,
Gemüse & Früchte, Dorfladen-Angebot, Takeaway-Menues
Seit 2021 wieder Teil der Höngger Quartierlandschaft
Wir danken dem Team und der Geschäftsführerin für den Einblick und wünschen weiterhin viel Erfolg und einen guten Start in der frischen Umgebung.

Für Olivia ist es selbstverständlich, auch in der Musikbranche Verantwortung zu übernehmen.
In Wipkingen kennt man sie als energiereiche Frau mit strahlender Präsenz, in der Zürcher Musikszene als Veranstalterin mit Haltung: Olivia Gamper gründete vor sechs Jahren ShinyPeople – eine Plattform, die Raves, Kultur und Fairness zusammenbringt.
Am 12.12.2025 lädt sie erneut zu einem Charity-Event ein, dessen Erlös an das Eselparadies Gähwil geht. Ein Ort, den wir vom Stadtmagazin Kreis 10 selbst schätzen und unterstützen. Grund genug, Olivia zu treffen – und über Musik, Werte und ihre Vision zu sprechen.

Ein Herz für Esel in Not: Die Esel im Eselparadies in Gähwil hatten nicht alle ein schönes Leben. Im Eselparadies fanden sie ein Zuhause.
Wenn Olivia Gamper über Musik spricht, leuchten ihre Augen. Für die Wipkingerin ist ein Event mehr als eine Party: Es ist ein Raum, in dem Menschen sich sicher, frei und verbunden fühlen sollen. “Musik triggert Emotionen”, sagt sie – und genau deshalb gestaltet sie Veranstaltungen, in denen diese Emotionen Platz haben. Fairness, Authentizität, gegenseitiger Respekt: Für Olivia sind das keine Schlagworte, sondern Prinzipien, die sie konsequent lebt.
Tagsüber arbeitet sie voller Leidenschaft seit vielen Jahren als Head of Human Resources & Partnerships bei bellicon – einem Hersteller von Mini-Trampolinen. Abends und an Wochenenden investiert sie ihre Energie in die Musik- und Kulturszene. Dazu engagiert sie sich in Vereinen und Netzwerken, in denen Kreative, Kulturschaffende und Musikschaffende zusammenkommen. Seit sechs Jahren führt sie ShinyPeople – eine Veranstaltungsreihe, die aus Zürich nicht mehr wegzudenken ist.
Am 12. Dezember folgt ein besonderes Highlight: Ein Charity-Rave, der Spass und Sinnhaftigkeit vereint. Der Gewinn und alle Spenden gehen an das Eselparadies Gähwil – ein liebevoll geführter Gnadenhof, der Eseln aus schwierigen Lebenssituationen ein Zuhause schenkt.
Ein Engagement, das uns vom Stadtmagazin besonders am Herzen liegt: Wir unterstützen Willy Steffen und Nigel Carey vom Eselparadies und freuen uns, dass Olivias Event dieses wichtige Projekt noch sichtbarer macht. Für Olivia ist es selbstverständlich, auch in der Musikbranche Verantwortung zu übernehmen.
Ihre Vision: Die Welt zu einem besseren Ort machen – mit dir, ihr, mit uns allen. Räume zu schaffen, in denen Menschen wachsen, sich gut fühlen und strahlen. Und dabei die Musikszene gesund und nachhaltig weiterentwickeln. Werte, die in Wipkingen bestens verankert sind – und weit darüber hinaus.


"Die Welt zu einem besseren Ort machen – mit dir, mit mir, mit uns allen. Räume zu schaffen, in denen Menschen wachsen, sich gut fühlen und strahlen." Auf dem Bild eine der legendären Rooftoop-Partys in Zürich."

"Das Eselparadies ist für mich ein Beispiel, wie die Welt tatsächlich zu einem besseren Ort gemacht werden kann."
12. Dezember 2025 mit Afterwork-Glühwein und guter Musik ins Weekend starten!
Bis 20.30 Uhr gibt es mit dem Eintritt einen selbst gemachten Glühwein aufs Haus. Danach warten die besten Raedli-Drinks – natürlich auch alkoholfrei.
Charity Event: Der gesamte Gewinn sowie alle Spenden gehen direkt an das Eselparadies Gähwil. Alle Infos: www.shinypeople.com
Location: Raedli Zürich
DJs: Angelica Fravi, Bully, Cornflakes 3D, DJ Simple, IndianSoul, Nime:rah, Solid NRG
Stadtmagazin: Olivia, wie kam die Idee auf, Raves mit Charity zu verbinden?
Oliva Gamper: Mir hat ein Freund einmal eine entscheidende Frage gestellt, die mich zur Überlegung bewogen hat, welche Vision ich für mein Leben habe. Zentral dabei war, etwas im Sinne von Wohltätigkeit beizutragen. Das kam auch ein wenig daher, dass ich selbst schon Freiwilligenarbeit geleistet habe und mich sehr gerne für Sinnvolles engagiere. Wenn es für mich eine genug grosse Bedeutung hat, ist die finanzielle Kompensation sekundär. Charity alleine hat es dann aber noch nicht genau getroffen und ich habe im Gespräch mit diesem Freund gespürt, dass es mit etwas verbunden werden muss, das ich wirklich tief im Herzen habe. Und da gab es nur eines - die Musik. Es kribbelt noch heute in mir, wenn mir bewusst wird, was ich tatsächlich alles mit ShinyPeople vereinen kann: Die Förderung der Musik, die mir persönlich so viel bedeutet; von Künstlern und Künsterlinnen, die diese produzieren und spielen; das Teilen mit gleichgesinnten, positiven Menschen - und damit auch noch Menschen oder Tiere zu unterstützen, die Hilfe brauchen.
Was bedeutet dir persönlich das Eselparadies Gähwil?
Das Eselparadies ist für mich ein Beispiel, wie die Welt tatsächlich zu einem besseren Ort gemacht werden kann. Es ist rührend zu sehen, wie Willy und Nigel diesen (übrigens sehr intelligenten) Tieren ein Leben voller Liebe und Geborgenheit schenken - für mich sind das Grundrechte sowohl von Menschen als auch von Tieren. Viele Tiere bereichern ihr Leben lang das Leben von uns Menschen, also haben wir es verdient, diejenigen zu unterstützen, die sich um sie kümmern, wenn sie es brauchen.
Du sagst, Musik solle Emotionen auslösen. Wie gestaltest du Events, damit dieser Raum entstehen kann?
ShinyPeople Events sind verhältnismässig relativ klein und dadurch sehr persönlich. Ich erlebe es auf unseren Events oft, dass sich unbekannte Menschen anlächeln, unkompliziert miteinander ins Gespräch kommen, und auch die DJs diese familiäre Atmosphäre sehr schätzen. Mein Ziel war es nie, irgendwann Grossevents zu veranstalten, weil ich Angst hätte, dass dann etwas davon verloren gehen würde.
ShinyPeople Events starten in der Regel früher als üblich. Entweder machen wir Day Dances oder starten zwischen 19 und 20 Uhr. In unserer Community wird das sehr geschätzt, weil viele nicht bis Mitternacht warten möchten oder vielleicht auch Kinder haben und am nächsten Tag nicht übermüdet sein wollen.
Ich darf sagen, dass wir bisher wirklich immer eine extrem positive Stimmung auf unseren Events hatten. Das verspreche ich den Leuten mittlerweile sogar und sorge auch dafür, dass das so bleibt.
Hinzu kommt, dass wir mit unseren Events wirklich einen "Safe Space" kreieren wollen, in dem man seine Emotionen erleben darf. Wir weisen deshalb regelmässig darauf hin, Fotos und Videos nicht in der Mitte der Tanzfläche und ohne Blitz zu machen, sondern den Fokus auf der Musik und den anderen Menschen zu haben. Auch für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen, weil ShinyPeople Events wirklich ein Wohlfühl-Erlebnis sein sollen.

Wipkingen ist deine Homebase. Wie prägt das Quartier deine Motivation für die Projekte?
Wipkingen ist für mich einerseits vom Ort her das beste Quartier in Zürich: In Fuss- oder Velo-Distanz zum Club- und Event-Geschehen und trotzdem bringt es durch die Nähe zur Limmat und dem Wald viel Ruhe. Dieser Mix bringt mir immer wieder Inspiration, was ich organisieren könnte, welche Künstler in Frage kommen könnten und welche Projekte ich unterstützen möchte. Andererseits hat sich Wipkingen in den letzten Jahren aus meiner Sicht sehr schön entwickelt und bietet heute Cafés und Bars, in denen ich gerne für ShinyPeople arbeite. Im Lokal und im Nordbrüggli setze ich mich gerne hin und arbeite für mich an meinem Herzprojekt, im Bar Aperto und Belmondo sind einige gute Social Media-Ideen entstanden und im Chez Nous haben wir spontan einmal ein Reel über die Spendensummen gedreht.
Was wünschst du dir für die Zukunft der lokalen Musik- und Kulturszene?
Ich wünsche mir, dass man zusammenarbeitet und die Konkurrenz nicht als Bedrohung sieht. Die Musikszene in Zürich ist am Ende relativ klein, hat aber viele tolle Orte, diese Kultur zu leben. Sie lebt selbst davon, dass es eine Community gibt, die die Musik, Kultur und vor allem das Erlebnis damit feiert. Je mehr Raum es dafür gibt, desto besser für alle. Ich schätze es deshalb, wenn man sich unter Veranstaltern austauscht, sich Tipps gibt und wenn möglich darauf achtet, dass Events fürs gleiche Zielpublikum nicht unbedingt am genau gleichen Samstag stattfinden.
Alle Infos zu Shinypeople
Alle Infos zum Eselparadies:
Fotos: © Davide Dellago, mit freundlicher Unterstützung zur Publikation erhalten.
Seit Jahrzehnten steht sie sinnbildlich für das, was im dichten Zürcher Stadtverkehr kaum möglich scheint: Ruhe, Sicherheit und ein Stück Quartierleben. Die Rosengartenstrasse – täglich von rund 55’000 Fahrzeugen befahren und damit eine der meistgenutzten innerstädtischen Verkehrsachsen der Schweiz – zerschneidet Wipkingen seit 50 Jahren. Nun kommt endlich Bewegung in die lange festgefahrene Diskussion.
Der Zürcher Gemeinderat hat einem Paket von Massnahmen zugestimmt, das die Strasse für Fussgängerinnen, Kinder, Velofahrende und ÖV-Nutzende spürbar sicherer machen soll. Für 3,5 Millionen Franken entstehen bis Ende 2026 zwei neue Fussgängerstreifen mit Lichtsignalen auf Höhe Lehen- und Wibichstrasse, mehr Platz für den Langsamverkehr, neue Veloführungen mit indirektem Linksabbiegen und eine Bevorzugung des Busverkehrs. Auch punktuelle Begrünungen sollen das harte Strassenbild etwas auflockern.
Politisch bleibt die Rosengartenstrasse jedoch ein Dauerreizthema. Während sich die Ratslinke stark für die Verbesserungen einsetzte und auf das «Recht auf gute Lebensbedingungen» im Rosengartenquartier pochte, forderten FDP und SVP stattdessen eine umfassende Aufwertung der bestehenden Unterführungen – ein Vorschlag, den die linken Parteien als zu teuer und zu langwierig ablehnten.
Komplett ausgeklammert, aber weiterhin umstritten, bleibt die geplante Temporeduktion auf 30 km/h. Die Stadt möchte das Limit auf einem 1,4 Kilometer langen Abschnitt durchsetzen, doch ein Rechtsstreit mit dem Kanton blockiert die Umsetzung derzeit noch. Spätestens nach der Abstimmung zur Mobilitätsinitiative am 30. November dürfte dieses Thema erneut hohe Wellen schlagen.

Rosengartenstrasse im Fokus: Was sich bis 2026 wirklich verändert (Bild: Stadt Zürich)
Für die jetzt beschlossenen Sofortmassnahmen jedoch ist der Weg frei: Bereits im Sommer 2026 sollen die neuen Lichtsignale installiert sein – ein kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung lebenswerteres Wipkingen entlang einer Strasse, die seit Jahrzehnten mehr trennt als verbindet.
Höngg hat die Spielplätze und den Balkon, Wipkingen den Letten und den Aperitivo. Hier 50% Autoquote, dort 25% tägliche Velofahrer – und zwischen 23 und 14 ÖV-Minuten zum HB entscheidet oft die Laune. Höngg baut mehr, Wipkingen genossenschaftlicher; oben mehr Platz pro Kopf, unten mehr Tempo pro Tag. Unser Jahresvergleich zeigt mit einem Lächeln: Zwei Quartiere, zwei Temperamente – und beides fühlt sich nach Zuhause an.

Zwei Nachbarn, eine Limmat, viele Geschichten Höngg und Wipkingen teilen sich den Fluss, die Hügel (so halb) und die Liebe zu Zürich – und sonst? Zum Glück nicht alles. 96% der Höngger und 97% der Wipkinger sagen: «Wir leben gerne in Zürich.» Ein glattes Unentschieden beim Qualitätsgefühl: In beiden Quartieren beurteilen 34% die Lebensqualität als «sehr gut». Das ist die gemeinsame Basis. Danach wird’s herrlich unterschiedlich.
Altersmix & Lebensentwürfe:
Apotheken vs. Aperitivo Höngg hat etwas mehr Gelassenheit im Blut – auch, weil 6 % über 80 sind (Wipkingen: 4%). Dafür spielen in Höngg auch mehr Kinder im Hof: 14% sind unter 15 (Wipkingen: 12%). Kurz: in Höngg leben «mehr Gross und mehr Klein», dazwischen etwas luftiger. Wipkingen ist dichter, jünger, schneller. Wer heiratet und bleibt? In Höngg sind 34% der Über-80-Jährigen verheiratet (Wipkingen: 27%). WG-Quote bei den 20–30-Jährigen? In beiden gleich (17 %). Grosse Haushalte (3+ Kinder) sind in Höngg etwas häufiger (5% vs. 3%), was die Nachfrage nach Spielplätzen erklärt – dazu gleich mehr. Sozialhilfequote? Höngg 2%, Wipkingen 4%. Und wer wohnt grosszügiger? 28 % der Höngger leben auf > 50 m² pro Kopf; in Wipkingen sind es 24%. Das liest sich wie: Höngg mag den Balkon, Wipkingen den Boulevard.
Mobilität: «Auto auf dem Hügel» vs. «ÖV im Tal»
Zum HB braucht Höngg im Mittel 23 Minuten mit dem ÖV, Wipkingen nur 14. Kein Wunder: 86% in Wipkingen nutzen mindestens wöchentlich den ÖV (Höngg: 80%). Das Auto ist auf dem Hügel beliebter: 50% der Höngger Haushalte haben mindestens eines – in Wipkingen nur 30%. Das Velo dagegen ist der Wipkinger Liebling: 25% fahren täglich (Höngg: 12%). Und die Velopolitik? Höngg ist gespalten (34% «zu viel», 42% «zu wenig» Förderung), Wipkingen ruft lauter: 68% wünschen mehr Veloförderung. Kurz gesagt: Höngg fährt los – Wipkingen fährt schon.
Stadtgrün, Spiel & Sport: Sandkasten-Dominanz vs. Letten-Liebe
Höngg ist ein Spielplatz-Paradies: 12 städtische Spielplätze, ein Platz pro 220 Kinder – besser als der Stadtschnitt (1:240). Wipkingen hat 4 Spielplätze, ein Platz pro 400 Kinder – sprich, hier wird geteilt. Dafür locken zwei Flussbäder und eine Finnenbahn. Auch beim Grün: Höngg bietet 6 Parks und 10 Picknickplätze; Wipkingen 3 Parks und ebenfalls 10 Picknickplätze. Gemeinschaftszentren? Höngg hat 2, Wipkingen 1 plus einen Jugendtreff. Topografisch heisst das: In Höngg findet die Familie den Platz fürs Zvieri-Tuch, in Wipkingen den Steg fürs Füssebaumeln.
Schule & Jugend: Mehr Klassen auf dem Hügel
Höngg zählt 112 Schulklassen mit 2’346 Kindern. Wipkingen: 66 Klassen, 1’313 Kinder. Das passt zur Altersstruktur und den Spielplatzzahlen. Für Familien wirkt Höngg wie ein verkehrsberuhigter Staffellauf aus Turnhalle, Pausenplatz und Waldsofa. Wipkingen hingegen: Stadtnahe Vielfalt, kurze Wege, Jugendtreff – und der Letten als grosses Pausenareal am Wasser.
Arbeit & Wirtschaft: Beschäftigt sind viele – nur anders
In Wipkingen sind 76% der Bevölkerung erwerbstätig (Höngg: 67%). Umgekehrt ist die Arbeitslosigkeit in Höngg tiefer (1,7% vs. 2,5%). Jobs im Quartier? Höngg beherbergt 9’761 Arbeitsplätze (1,8% der Stadt), Wipkingen 7’161 (1,3%). Das ergibt ein Bild: Wipkingen pendelt viel, Höngg beherbergt mehr Arbeitsorte im Quartier – und beide profitieren von der Nähe zur City.
Wohnen & Bauen: Neubau-Takt und Genossenschaftsquote
In den letzten zehn Jahren entstanden in Höngg 1’069 Wohnungen; 24% davon gehören Genossenschaften. In Wipkingen waren es 573 Neubauten – aber mit 45% Genossenschaftsanteil. Heisst: Höngg baut mehr, Wipkingen baut sozialer. Landnutzung bestätigt das Bild: Höngg punktet mit Wald und Landwirtschaftsflächen; Wipkingen ist städtischer (51% Gebäude, 18% Verkehrsfläche, 26% Wald, 2% Gewässer).
An-, Um- und Weiterziehen: Wer kommt, wer bleibt?
Höngg ist in Bewegung – aber mit Bindung: 3’510 Zuzüge pro Jahr, 3’388 Wegzüge; 13’644 Menschen wohnen seit 0–9 Jahren im Quartier, 11’166 seit mindestens 10 Jahren. 233 Geburten, 219 Todesfälle jährlich – fast ein natürliches Patt.
Wipkingen wirkt durchlässiger
2’995 Zuzüge, 3’092 Wegzüge; 10’822 leben seit 0–9 Jahren im Quartier, 5’912 seit mindestens 10 Jahren. 205 Geburten stehen 111 Todesfällen gegenüber. Plus: 1’266 Einbürgerungen in zehn Jahren – 29% davon in der Schweiz geboren. Fazit: Wipkingen ist die Drehtür, Höngg die Veranda. Und noch ein Fun-Fact: Das häufigste Auto in beiden Quartieren ist ein grauer Volkswagen. Manches verbindet eben mehr, als man denkt.
Herkunft & Identität: International – nur anders gemischt
«1 von 13» in Höngg und «1 von 14» in Wipkingen besitzt einzig den deutschen Pass. In beiden Quartieren prägt Vielfalt den Alltag – vom Bäckerduft bis zum Velolicht. Wipkingen zeigt seine Internationalität sichtbarer im Strassenbild; Höngg spiegelt sie stärker in Generationen, die geblieben sind.
ÖV-Minuten & Quartiergefühl: Die 14–23-Regel
Die 14 Minuten nach Zürich HB sind ein Wipkinger Joker: spontan ins Kino, kurz ins Büro, schnell zum Apéro. Die 23 Minuten aus Höngg sind dagegen ein Ritual: ein Sitzplatz, ein Blick ins Grün – und die Vorfreude auf ruhigere Gassen. Beides ist urban – einfach anders temperiert.
Gesundheits- und Altersinfrastruktur: Sicherheit vs. Schnelligkeit
Höngg besitzt ein Gesundheitszentrum fürs Alter und Alterswohnungen – Wipkingen gleich drei Gesundheitszentren und zwei Standorte mit Alterswohnungen. Klingt nach Widerspruch zur Altersstruktur? Nicht unbedingt. Wipkingen ist dichter, die Wege zu Angeboten kurz; Höngg hat mehr Platz pro Kopf – und dafür familiäre Netze, die vieles abfedern. In beiden Fällen gilt: gut versorgt, nur unterschiedlich organisiert.
Bars, Beizen, Bistros – und ein paar Klischees
Die zugespitzte, aber liebevolle Wahrheit: Höngg hat die Apotheken, Wipkingen die Aperol-Spritz-Boards. Dass Höngg als «ruhiger» gilt, heisst nicht, dass es leise ist: Wenn der SV Höngg spielt, weiss es die Nachbarschaft. Und Wipkingen? Da misst man die Zeit in «Wie lang ist die Schlange vor der Gelateria?». Beide Klischees sind überzeichnet – und trotzdem irgendwie wahr.
Parks & Picknick: Picknickplatz-Parität, Park-Pingpong
Zehn Picknickplätze in beiden Quartieren? Kollektives Grillrechteck! Doch Höngg hat die doppelte Parkzahl (6 vs. 3). Wer also die Hängematte sucht, liegt in Höngg richtig. Wer den Feierabendsteg mag, setzt auf Wipkingen. Und beide treffen sich am Wasser.
Quartierzentren & Community «Wir sehen uns»
Zwei Gemeinschaftszentren in Höngg, eins plus Jugendtreff in Wipkingen – das sagt viel über die Quartierlogik: Höngg verteilt Begegnungspunkte, Wipkingen bündelt sie.
Das Ergebnis ist gleich: Man trifft sich. Man kennt sich. Man vernetzt sich. Und genau dafür gibt es unser Stadtmagazin.

In Wipkingen misst man die Zeit in «Wie lang ist die Schlange vor der Gelateria?».

Das Auto ist auf dem Hügel beliebter: 50% der Höngger Haushalte haben mindestens eines – in Wipkingen nur 30%.

Höngg baut mehr, Wipkingen baut sozialer.
Und wer hat am Ende Recht? Beide – weil sich Zürich ohne diese zwei Pole weniger nach Zuhause anfühlen würde. Fazit: Zwei Hälften, ein Kreis – und viele Brücken Höngg ist die Terrasse mit Aussicht, Wipkingen der Balkon über der Limmat.
Das eine bewahrt, das andere bewegt – und beides zusammen macht den Kreis 10 aus. Zwischen Apotheken und Aperitivo, Kinderwagen und Kurierfahrern, Gartensofa und Gleisfeld, Spielplatz und Steg entsteht ein Quartier, das sich selbst treu bleibt und doch täglich neu erfindet. Wer’s mag, bleibt.
Wer’s sucht, findet’s. Wer wechselt, bleibt trotzdem im Kreis.
Quelle der Zahlen: Quartierspiegel Stadt Zürich 2025. Keine Haftung für die externen Statistikdaten der Stadt; Bild aus der Luft: © Marlon Thomann, mit freundlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt.
Was passiert, wenn Freundschaften auf die Probe gestellt werden – und das eigene Handy plötzlich zur Wahrheitspflicht wird? Die Bühnenversion des Kinohits «Das perfekte Geheimnis» bringt ab dem 5. November nicht nur Spannung und Humor ins Bernhard Theater Zürich, sondern auch zwei Darsteller mit Quartierbezug: Dominik Widmer aus Wipkingen und Lavdrim Xhemaili aus Höngg stehen gemeinsam auf der Bühne. Ein Wiedersehen mit zwei bekannten Gesichtern, die zeigen, wie nah gutes Theater manchmal sein kann.

Sieben Freunde, ein Abendessen und ein gefährliches Spiel: Alle legen ihre Handys auf den Tisch – und jede eingehende Nachricht wird laut vorgelesen. Was als harmloser Spass beginnt, entwickelt sich bald zu einem explosiven Mix aus Lügen, Eifersucht und entlarvenden Geständnissen. Die Mundartfassung von «Das perfekte Geheimnis» übersetzt den Kinoerfolg mit pointierten Dialogen und feinem Zürcher Humor auf die Bühne. Das Ensemble überzeugt durch Nähe, Tempo und eine verblüffende Authentizität.
Besonders spannend für den Kreis 10: Mit Lavdrim Xhemaili und Dominik Widmer sind gleich zwei Darsteller aus Höngg und Wipkingen Teil des Casts – ein Heimspiel mit Starfaktor!
Die Inszenierung von Theater NI&CO und Shake Company Zürich bringt das Publikum zum Lachen, Nachdenken und vielleicht auch ein bisschen zum Nachforschen, wie ehrlich wir eigentlich miteinander sind. Denn am Ende stellt sich die Frage: Würden wir selbst dieses Spiel wagen?
ab 5. November 2025
Bernhard Theater Zürich
Tickets: www.bernhard-theater.ch/spielplan/das-perfekte-geheimnis
Herzlichen dem Team und wir wünschen Euch viel Erfolg mit dem Stück und freuen uns, Euch auf der Bühne zu sehen!
Die Bilder und Videos wurden uns mit freundlicher Unterstützung durch Agentur Starfish bereitgestellt.
Schauspieler durch und durch, Tänzer mit Leidenschaft auf nationalen und internationalen Bühnen, kreativer Textschreiber und vieles mehr.
Wie hast du deine Figur charakterlich aufgebaut – gab es reale Vorbilder?
Früher die Stimme der Morgenshow bei Radio 24, heute Schauspieler, Moderator, Podcast-Produzent und Kommunikationscoach.
Was war dein erster Gedanke, als du wusstest, dass du Teil dieses Casts bist?
Wenn draussen der Winter Einzug hält, bringen zwei tolle Programme Bewegung und Energie in die Sonntage: die Open Sundays Am Wasser und die ETH Active Sundays. Beide Angebote laden Kinder dazu ein, sich auszutoben, Neues auszuprobieren und gemeinsam mit Freundinnen, Freunden und Familie aktiv zu sein. Ob Ballspiele, Parcours, Klettern oder einfach freies Spielen – in den Turnhallen ist Platz für Bewegung, Begegnung und Begeisterung. Dabei stehen Spass, Teamgeist und ein respektvolles Miteinander im Mittelpunkt. Die kostenlosen Programme fördern nicht nur die Fitness, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl im Quartier. Ideal für Familien, die in der Winterzeit eine gesunde Portion Aktivität und Freude suchen.
Okt. 2025 – März 2026
Die ETH macht das Sport Center Hönggerberg in den Wintermonaten an mehreren Sonntagen öffentlich zugänglich und zur Erlebnishalle. Kinder bis acht Jahre sind in Begleitung der Eltern herzlich dazu eingeladen, sich unter fachmännischer Anleitung auszutoben.
An den «Active Sundays» steht jungen Menschen eine spannende und
herausfordernde Bewegungslandschaft zur Verfügung. Umgesetzt sowie
betreut durch das Institut für Bewegungswissenschaften und Sport.
jeweils 10.00 – 17.00 Uhr
freier Eintritt
Sport Center, ETH Zürich, Hönggerberg

Nov. 2025 – März 2026
Beim Open Sunday können Kinder an Sonntagen nach Lust und Laune toben, spielen und neue Freundschaften schliessen. Die Sporthalle steht jeweils offen für alle Primarschulkinder – kostenlos, unkompliziert und ohne Anmeldung.
Das Projekt fördert Bewegung, Teamgeist und Rücksichtnahme – in einem
sicheren, respektvollen und inklusiven Rahmen. Geleitet wird der Anlass
von engagierten Coaches, die für gute Stimmung und faire Spiele sorgen.
jeweils 13.30 – 16.30 Uhr
freier Eintritt
Sporthalle Am Wasser, Am Wasser 55a, 8049 Zürich
Eine Woche lang wird die Mühlehalde in Höngg zum lebendigen Theaterhaus: Vom 24. bis 28. November 2025 lädt das Kollektiv Nistplatz Schulklassen und Kinder ein, Theater hautnah zu erleben – mit Workshops, Vorstellungen und einem öffentlichen Anlass am Mittwochnachmittag.
Das Kollektiv Nistplatz hat sich in der Mühlehalde eingerichtet – und nach der Bestätigung durch die Stadt Zürich darf es bis mindestens Ende 2026 bleiben. Nun steht mit der ersten grossen Projektwoche ein echtes Highlight bevor. Gemeinsam mit der kantonalen Fachstelle Schule+Kultur und der Schulkultur der Stadt Zürich wird das Haus vom 24. bis 28. November zum kreativen Hotspot: Täglich tauchen zwei Schulklassen mit insgesamt rund 70 Kindern in die Welt des Theaters ein. Die Theaterpädagogin Frederike Dengler erklärt im Gespräch mit dem Stadtmagazin Kreis 10: „Wir wollen die Kinder nicht nur zuschauen lassen, sondern sie selbst mitreden und aktiv werden lassen.“
Und genau das passiert: Jeden Tag gibt es eine Vorstellung, Workshops mit Protagonist:innen, Musiker:innen und Coaches sowie gemeinsame Mittagessen, bei denen die Erlebnisse diskutiert werden. So wird Theater für die jungen Gäste erfahrbar, lebendig und ganz nahbar. Ein besonderer Höhepunkt steht am Mittwoch, 26. November um 14.30 Uhr an: Das Kollektiv lädt zu einer öffentlichen Vorstellung ein. Das Stück „Wald“ richtet sich an Kinder ab 8 Jahren und öffnet einen interaktiven Erlebnisraum rund um Natur, Klima und Gemeinschaft. Tickets gibt es im Wahlpreissystem – ein Beitrag, der zugleich den Verein unterstützt.
Mit dieser Woche zeigt das Nistplatz-Team, dass Theater weit mehr ist als Bühne und Vorhang: Es ist Begegnung, Bildung, Kreativität und ein starkes Stück Quartierleben.

Bilder Bühnenstück: © Verein Mandarina&Co
Der Wald ist imposant, riesig und zugleich verletzlich. Bäume kommunizieren über Netzwerke, ernähren und warnen einander – und machen uns klar, wie wichtig Verbundenheit ist. In der Performance „Wald“ steht das Publikum mitten im Geschehen: Über Kopfhörer begleiten Stimmen, Interviews und Spiele die Teilnehmenden auf eine poetische, sinnliche Reise durch die Natur.
Es wird gelauscht, gestaunt und gespürt – mitten im „Wald Room“ der Mühlehalde.

Vom 24. – 28. November verwandelt das Kollektiv Nistplatz die Mühlehalde in ein lebendiges Theaterhaus. Schulklassen erleben Workshops, Vorstellungen und echte Bühnenmomente.
Mittwoch, 26.11.2025, 14.30 Uhr
Reservation: nstpltzpstch
Wahlpreis: 10 / 15 / 25 CHF
http://www.mandarina.ch
Nistplatz, Limmattalstrasse 215, 8049 Zürich

Wie sicher ist dein Mietvertrag? Welche Rechte braucht die Stadt Zürich, um gegen Wohnungsnot und Verdrängung vorzugehen? Und was passiert mit den Mieten nach einer Sanierung? Diesen und weiteren Fragen ist die SP Zürich Kreis 10 im Sommer 2025 mit einer grossen Wohnumfrage im Quartier auf den Grund gegangen.
Am 6. November 2025 werden im Heizenholz die Ergebnisse vorgestellt – mit anschliessender Podiumsdiskussion und Apéro.
Im Vorfeld haben wir mit Lisa Diggelmann, Co-Präsidentin der SP-Fraktion im Gemeinderat Zürich, über die Auswertung, politische Konsequenzen und persönliche Einschätzungen gesprochen.
Stadtmagazin Kreis 10: Frau Diggelmann, was hat Sie persönlich bei der Auswertung der Wohnumfrage im Kreis 10 am meisten überrascht?
Lisa Diggelmann: Rund 1'100 Menschen aus dem Kreis 10 haben die Wohnumfrage ausgefüllt, was ein sehr grosser Anteil ist. Dabei hat mich besonders gefreut, dass rund 86% die kantonale Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen im Kanton Zürich», also die Vorkaufsinitiative unterstützen.
Welche Probleme wurden von den Teilnehmenden besonders häufig genannt? Gibt es Hotspots im Quartier?
Lisa Diggelmann: Fast die Hälfte, also ca. 550 Menschen befürchten aufgrund eines Ersatzneubaus oder einer Sanierung ihre Wohnung zu verlieren. Diese Zahl überrascht mich nicht, denn das Thema bezahlbare Wohnungen ist längst ein Problem der breiten Bevölkerungsschichten. So betrifft es nicht nur die urbanen Gebiete in Wipkingen, sondern auch viele Gebiete in Höngg.
Das Thema Verdrängung beschäftigt viele. Welche konkreten Massnahmen fordert die SP Kreis 10 dagegen?
Lisa Diggelmann: Wir haben im Gemeinderat eine Motion eingereicht, welche die systematische Kontrolle der teilweise überhöhten Anfangsmietzinsen fordert. Weiter haben wir im letzten Jahr auf den Strassen Unterschriften gesammelt um die Dauerhafte Vermietung von Wohnungen als Business Apartments oder über kommerzielle Plattformen wie Airbnb einzuschränken. Und zum Vorkaufsrecht kommen wir ja gleich in der nächsten Frage, dies ist extrem relevant, damit wir in der Stadt Zürich das Drittelsziel bis 2050 auch wirklich erreichen.
"Die Aufwertung insbesondere in Wipkingen ist mit dem Röschibachplatz exemplarisch für Zürich. So habe ich mich beim Ersatzneubau am Röschibachplatz aus Interesse nach den Mietzinsen als Interessentin ausgegeben und nicht schlecht gestaunt, als ich feststellen konnte, dass der Quadratmeterpreis doppelt so hoch ist wie in einer Genossenschaftswohnung."
Das Vorkaufsrecht für die Stadt Zürich ist ein viel diskutiertes Thema – wie könnte es im Kreis 10 konkret wirken?
Lisa Diggelmann: Die Stadt Zürich hätte die Möglichkeit Verkäufe von Wohnungen an renditeorientierte Immobilienfirmen zu verhindern, indem sie zum vereinbarten Kaufpreis die Liegenschaft selber kauft und dann beispielsweise einer gemeinnützigen Wohnbauträgerin im Baurecht abgeben könnte. So würde der Boden dauerhaft gemeinnützig gesichert werden. Das ist auch im Kreis 10 dringend nötig und kann die fortschreitende Verdrängung bei uns stoppen oder verhindern.
Wie erleben Sie persönlich die Veränderung im Quartier – etwa im Vergleich zu vor zehn Jahren?
Lisa Diggelmann: Die Aufwertung insbesondere in Wipkingen ist mit dem Röschibachplatz exemplarisch für Zürich. So habe ich mich beim Ersatzneubau am Röschibachplatz aus Interesse nach den Mietzinsen als Interessentin ausgegeben und nicht schlecht gestaunt, als ich feststellen konnte, dass der Quadratmeterpreis doppelt so hoch ist wie in einer Genossenschaftswohnung. Dies verändert die Zusammensetzung der Quartierbevölkerung und verdrängt breite Bevölkerungsschichte aus dem Quartier und wohl auch aus der Stadt. Ich kenne einige Familien in meinem Umfeld, die leider genau aufgrund dessen die Stadt verlassen mussten.
Was wünschen Sie sich für die wohnpolitische Zukunft von Höngg und Wipkingen?
Lisa Diggelmann: Ich wünsche mir, dass wir den Anteil an gemeinnützigen Wohnraum steigern können und insbesondere in Höngg noch mehr Wohnbaugenossenschaften expandieren. Wohnen ist ein Grundrecht und niemand darf aus dem Quartier verdrängt werden, lediglich weil die Immobilienkonzerne ihre Profite maximieren wollen.

Lisa Diggelmann, Co-Präsidentin der SP-Fraktion im Gemeinderat Zürich
(Bild: Sabina Bobst, zvg)
Was wünschen Sie sich für die wohnpolitische Zukunft von Höngg und Wipkingen?
Lisa Diggelmann: Ich wünsche mir, dass wir den Anteil an gemeinnützigen Wohnraum steigern können und insbesondere in Höngg noch mehr Wohnbaugenossenschaften expandieren. Wohnen ist ein Grundrecht und niemand darf aus dem Quartier verdrängt werden, lediglich weil die Immobilienkonzerne ihre Profite maximieren wollen.
Vielen Dank an Lisa Diggelmann für das Gespräch – und an alle Quartierbewohner*innen, die sich an der Umfrage beteiligt haben. Die Resultate und Ideen werden am 6. November 2025 ab 20 Uhr im Heizenholz öffentlich präsentiert und diskutiert – mit spannenden Gästen wie die Nationalrätin Jacqueline Badran, die Nationalrätin und Stadtratskandidatin Céline Widmer und der Kantonsrat und Stadtratskandidat Tobias Langenegger. Der Eintritt ist frei, der Apéro inklusive.

Podium, Diskussion und mit anschliessendem Apéro mit Jacqueline Badran (Nationalrätin), Céline Widmer (Nationalrätin / Stadtratskandidatin), Tobias Langenegger (Kantonsrat / Stadtratskandidat).
In Höngg wurden Speicher- und Entlastungskanäle gebaut, um die Limmat zu schützen. Ab 2026 entstehen in der Winzerhalde neue Grünflächen, Bäume, Begegnungszonen und breitere Trottoirs.
Um die Limmat vor Verunreinigungen zu schützen, sind in Höngg bis Ende Oktober 2025 wichtige Bauarbeiten umgesetzt worden: In der Bombachhalde entstand ein Speicherkanal, in der Winzerhalde ein Entlastungskanal und beim Wildenweg ein Drossel- und Entlastungsbauwerk. Hintergrund ist, dass die bisherigen Regenentlastungsanlagen am Bombach und an der Limmat nicht mehr genügen – sie leiten bei starkem Regen zu früh Mischabwasser in die Limmat. Neu sorgen leistungsfähige Kanäle mit bis zu 1.8 Metern Durchmesser dafür, dass das Flusswasser auch bei Unwettern sauber bleibt.

Doch das Projekt endet nicht bei der unterirdischen Infrastruktur: Auch oberirdisch wird die Umgebung aufgewertet. In der Winzerhalde und am Giessen entstehen neue Grünflächen, 29 Bäume werden gepflanzt, Sitzgelegenheiten geschaffen und Begegnungszonen mit Tempo 20 eingerichtet. Gleichzeitig werden Trottoirs verbreitert, Strassenbeläge erneuert, Werkleitungen modernisiert und Zugänge verbessert. Damit reagiert die Stadt auch auf den Wunsch der Anwohnenden nach mehr Aufenthaltsqualität und weniger Verkehr rund um die Werdinsel. Die Arbeiten an der Oberfläche starten nach den Werkleitungen und sollen bis Frühling 2026 abgeschlossen sein.

(Quelle / Bilder: Stadt Zürich, Tiefbauamt)

Das Schweizer Reisemagazin Transhelvetica aus Wipkingen feiert sein 15-jähriges Bestehen – mit mittlerweile 92 Ausgaben voller Geschichten über Sehnsucht, Entdeckung und Eigenheiten der Schweiz. Seit Beginn ist die Redaktion im alten Bahnhof Letten zu Hause, wo auch ein Bücher- und Magazin-Automat sowie eine offene Plakatwand zum Verweilen einladen.
Die aktuelle Jubiläumsausgabe widmet sich der Mongolei – in Kooperation mit dem Museum Rietberg, das heute 24. Oktober 2025 seine gleichnamige Ausstellung eröffnet. Während im Museum selten gezeigte Originalobjekte aus der Mongolei zu sehen sind, spürt Transhelvetica in der Schweiz mongolischen Spuren nach – vom Oberton-Gesang im Toggenburg bis zur digitalen Nomadin im Jurtenzelt.
Für alle Leser:innen von kreis10.ch gibt es jetzt ein besonderes Angebot: 20% Rabatt auf ein Jahresabo (6 Ausgaben) mit dem Code „mirgöndzäme“ –statt CHF 69.– nur CHF 55.20.

Der Herd bleibt kalt, der Zug steht still. Ein Stromausfall offenbart unsere Verletzlichkeit und extreme Abhängigkeit vom Strom. Je dezentraler unser Energiesystem wird, desto komplexer die Herausforderungen. Wie gestalten wir die Energiewende sicher und widerstandsfähig? Und wie reagieren wir, wenn der Strom ausfällt?
Sind Sie auf einen grösseren Stromausfall vorbereitet? Ist es die Schweiz? Und was braucht es dazu? Am Sonntag, 26. Oktober, lädt das Team von Science City der ETH Zürich zum ersten Erlebnissonntag zum Thema Energiewende ein. Lernen Sie, was ein Blackout ausmacht und was es von einem einfachen Stromausfall unterscheidet.
Es wird nach dem persönlichen Energiehaushalt gefragt, nach Chancen der KI im neuen Stromnetz und nach dem steigenden Strombedarf der KI selbst. Besucher:innen können Kartoffeln anzapfen und den fiktionalen Planeten "Elektron" retten.
Vom Banker zum Vizeweltmeister der Kartenzauberkunst: Tino Plaz hat in diesem Sommer an der Weltmeisterschaft in Turin Silber geholt. Der 37-jährige Zauberkünstler lebt heute in Zürich-Wipkingen und begeistert nicht nur mit raffinierten Illusionen, sondern auch mit seiner Leidenschaft für die Förderung junger Talente. Wir haben ihn bei den Proben zur neuen «Golden Rabbit Show» begleitet – und sind eingetaucht in eine Welt voller Magie, Präzision und Persönlichkeit.
Vom Bündnerland nach Zürich
Tino Plaz wurde 1988 in Klosters geboren. Die Familie war eng mit der Bankenwelt verbunden – Vater und Bruder arbeiteten beide bei der Bank. So war es naheliegend, dass auch Tino zunächst eine kaufmännische Lehre absolvierte und in den Beruf einstieg. Als ruhiger Mensch lernte er dort, auf Menschen zuzugehen, Verantwortung zu übernehmen und auch unter Druck zu bestehen. Fähigkeiten, die später auf der Bühne entscheidend wurden. Doch irgendwann reichte ihm der Büroalltag nicht mehr. «Ich brauchte eine neue Herausforderung», erzählt er. Was als Zufall begann – eine Bekannte zeigte ihm einen Zaubertrick – entfachte in ihm ein Feuer, das bis heute brennt. Mit 20 Jahren begann er ernsthaft zu zaubern, übte unermüdlich vor Freunden und Familie und tauchte immer tiefer in die Welt der Illusion ein.
«Magie ist für mich mehr als Unterhaltung – es ist eineKunstform, das mit Psychologie, Kreativität und Präzision arbeitet.»

Neben seiner Bühnenarbeit engagiert sich Plaz stark für die Jugendförderung. Jedes Jahr organisiert er in Solothurn zweitägige Workshop-Seminare für Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren für den Magischen Ring der Schweiz (MRS) mit.
Der mutige Entfesselungstrick: Abschied von der Bank
Mit 23 Jahren wagte Plaz den Schritt, den viele für verrückt hielten: Er verabschiedete sich aus der sicheren Bankenwelt und trat in den «Magischen Ring Schweiz» ein – die Dachorganisation für Zauberer. Bald darauf fand er eine Stelle im legendären «Zauberparadies» von Daniel Schmied an der Trottenstrasse in Wipkingen. Dort traf er auf ein grosses Netzwerk von Künstlerinnen und Künstlern, besuchte Seminare und entwickelte seine Passion konsequent zum Beruf weiter. Seine wichtigsten Freunde und Mentoren waren Fachbuchautor Roberto Giobbi aus Basel und Lorenz Schär aus Bern, welche ihn in die Feinheiten der Magie einführte. Seit 2018 ist Plaz hauptberuflich Zauberer. Er konzipiert eigene Stücke, tüftelt an immer neuen Effekten und verfeinert seine Technik. «Magie ist für mich mehr als Unterhaltung – es ist ein Handwerk, das mit Psychologie, Kreativität und Präzision arbeitet», sagt er.
17 Jahre Leidenschaft – und ein Vizeweltmeistertitel
Heute blickt Plaz auf 17 Jahre voller Zauber zurück. Der Höhepunkt: 2025 wurde er am FISM-Kongress in Turin, der alle drei Jahre die besten Magier der Welt zusammenbringt, Vizeweltmeister in Kartenzauberei. Ein Titel, der in der Szene als Ritterschlag gilt. Was ihn auszeichnet, ist seine Authentizität: Auf der Bühne trägt er keine Maske. «Ich bleibe Tino – ein Bündner in Zürich, der seine Passion mit anderen teilt.» Diese Bodenständigkeit kombiniert mit höchster Professionalität macht seine Auftritte einzigartig.
Magie für alle – von Firmenanlass bis Golden Rabbit Show
Plaz tritt für Firmenkunden, grosse Events und private Feiern auf. Seine Spezialität: Kartenzauberei und psychologische Täuschungsmanöver, die das Publikum gleichzeitig verblüffen und zum Schmunzeln bringen. In Chur ist er mit dem «Magie Genuss-Express» unterwegs, in Zürich ist Tino zusammen mit Peter Honegger regelmässiger Host der «Golden Rabbit Show». Ab dem 24. September 2025 startet die Show in neuer Auflage im CLOSE Theater Zürich an der Pfingstweidstrasse. Gemeinsam mit Peter Honegger präsentiert er eine interaktive Zaubershow im Quiz-Format: Wer die meisten Tricks durchschaut, gewinnt den «Golden Rabbit Award». Ein Spektakel, das Witz, Spannung und jede Menge verblüffte Gesichter garantiert.

Magie Genuss-Express: Chur – Arosa · Bahnhof Chur
ab 12. November 2025

Foto: Tom Davis Switzerland
Förderung des Nachwuchses
Neben seiner Bühnenarbeit engagiert sich Plaz stark für die Jugendförderung. Jedes Jahr organisiert er in Solothurn zweitägige Workshop-Seminare für Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren für den Magischen Ring der Schweiz (MRS) mit. Dort lernen die Teilnehmenden erste Tricks, üben Auftritte und werden von erfahrenen Zauberern gecoacht. «Ich möchte meinen Beitrag leisten, damit die Szene weiterlebt», betont Plaz. Denn noch immer habe die Zauberei in der Schweiz ein Nischendasein. «Viele sehen uns nur als Unterhalter. Doch dahinter steckt eine tiefe Kunstform, die mehr Aufmerksamkeit verdient.»
Ein Zauberer ohne Maske
Wer Tino Plaz live erlebt, spürt sofort seine Leidenschaft und Genauigkeit. Er spielt keine Rolle, sondern bleibt er selbst – ein Mann, der mit Neugier und Hingabe die Grenzen der Wahrnehmung auslotet. Vielleicht liegt genau darin sein Geheimnis: die Balance zwischen Bodenständigkeit und Magie. Wir vom Stadtmagazin Kreis 10 durften ihn bei den Proben zur neuen Golden Rabbit Show begleiten und sind überzeugt: Dieser Wipkinger wird auch in Zukunft noch viele Menschen zum Staunen bringen – und vielleicht sogar noch einmal Weltmeister.

Wir durften an der Hauptprobe vom 23. September einen ersten Eindruck erhalten und waren begeistert.
Bei der Golden Rabbit Show ist das Publikum nicht nur Zuschauer, sondern aktiver Teil des Abends. Gespielt wird allein oder in Teams, die bei Ankunft gebildet werden. Nach jedem vorgeführten Kunststück gilt es, eine Frage zur Illusion zu beantworten – live und interaktiv per Handy. Das Team mit den meisten richtigen Antworten gewinnt am Ende den begehrten GOLDEN RABBIT AWARD – inklusive Ruhm, Ehre und Applaus!
Die Mischung aus verblüffender Zauberkunst, spielerischem Wettbewerb und Live-Atmosphäre macht jeden Abend einzigartig. Wer schon immer wissen wollte, wie viel Magie er wirklich durchschaut – hier ist die Chance, es herauszufinden.


The Golden Rabbit Show im CLOSE Theater Zürich
Pfingstweidstrasse 101, 8005 Zürich
ab 24. September 2025


Wenn sich die Tage verkürzen und der Duft von Herbst in der Luft liegt, verwandelt sich die Casa Primo Piano am Hönggerberg in eine Bühne für kulinarische Abenteuer. Vom 10. September bis 18. Oktober 2025 laden die "Herbstdinners" ein, den Abend bei einem 5-Gang-Überraschungsmenü zu verbringen. Jeden Mittwoch bis Samstag ab 19.00 Uhr öffnen sich die Türen des charmanten Bauernhauses an der Gsteigstrasse 72, wo sich Gäste auf ein unvergessliches Erlebnis freuen dürfen.
Das Besondere: Jede Woche steht ein anderer Koch oder eine Köchin am Herd – jede*r bringt eigene Wurzeln, Geschichten und Kochstile mit. So entsteht ein abwechslungsreicher Reigen aus Aromen, Kulturen und Interpretationen der herbstlichen Küche. Ob Fleischliebhaber oder Vegetarier: Für alle gibt es passende Menüs, die nicht nur satt, sondern vor allem glücklich machen.
Die Casa Primo Piano mit ihren 30 bis 50 Plätzen bietet dabei den perfekten Rahmen. Inmitten eines Gartens mit Terrasse sitzt man gemeinsam an langen Tafeln, kommt ins Gespräch und geniesst die familiäre Atmosphäre. Die "Herbstdinners" sind weit mehr als ein Abendessen – sie sind Begegnung, Kultur und Genuss in einem.
Die Köchinnen und Köche – sechs Persönlichkeiten, sechs Handschriften
Sechs Wochen lang geben sich bekannte und aufstrebende Köche die Kelle in die Hand. Jeder Abend ist einzigartig – jede Woche bringt eine neue Handschrift in die Casa Primo Piano.
Woche 1 (10.–13.09.): Wes Mit Wurzeln in Rio und Jahrzehnten Erfahrung in Zürich und Basel bringt Wes eine ehrliche, experimentierfreudige Küche auf den Tisch. Sein Menü ist eine Einladung auf einen wilden, geschmackvollen Trip – bunt, herzlich und voller Energie.
Woche 2 (17.–20.09.): Arjuna Herrea Jara Aufgewachsen in Mexiko, lebt Arjuna seit 2024 in Zürich und begeistert mit seinem Projekt Taco Amor. Seine Menüs entstehen spontan, mit Bauchgefühl und viel Herz. Freut euch auf mexikanische Leidenschaft und die Wärme eines Gastgebers, der Geschichten mit Geschmack erzählt.
Woche 3 (24.–27.09.): Rodrigo Vazquez MasterChef Schweiz Gewinner 2024, in Zürich-Wiedikon aufgewachsen mit galizischen Wurzeln. Rodrigo verbindet Tradition mit moderner Spontaneität. Sein Essen ist nie bloss ein Menü, sondern der Rahmen für Gespräche und Begegnungen – leise, präzise und unvergesslich.
Woche 4 (01.–04.10.): Mirjam Eberle Heimat trifft auf Ferne. Mirjam kreiert Menüs, die Vertrautes neu entdecken lassen und die Gemütlichkeit des Herbstes mit Neugier verbinden. Kreativ, überraschend und voller Liebe zum Detail.
Woche 5 (08.–11.10.): Nina Wild Gewinnerin des Swiss Vegan Award 2023. Mit ihrem Pop-up Häppli machte sie sich einen Namen. Ihre Menüs sind pflanzlich, saisonal und authentisch – so, wie man es vom Grosi kennt, aber frisch interpretiert und voller Geschmack.
Woche 6 (15.–18.10.): Micha Merz Jung, selbstständig und in Zürich bestens vernetzt. Nostalgie ist sein Markenzeichen, doch umgesetzt in zeitgemässe, bodenständige Küche auf hohem Niveau. Ein perfekter Abschluss der "Herbstdinners".
So entsteht Woche für Woche eine neue Geschichte. Vom brasilianischen Feuer über mexikanische Lebensfreude bis hin zu veganer Schweizer Tradition – der Herbst in Höngg wird international, vielfältig und überraschend.

Mirjam Eberle kreiert Menüs, die Vertrautes neu entdecken lassen und die Gemütlichkeit des Herbstes mit Neugier verbinden. Kreativ, überraschend und voller Liebe zum Detail.

Das renovierte Bauernhaus an der Gsteigstrasse 72 bietet eine intime, charmante Atmosphäre, die sofort Wärme und Gastfreundschaft ausstrahlt. Fotos: Primo Piano
Die Location – Casa Primo Piano & Primo Piano Events
Die Casa Primo Piano am Hönggerberg ist mehr als nur ein Ort zum Essen. Mit 30 bis 50 Plätzen, einem einladenden Garten und einer Terrasse wird hier jeder Abend zu einem besonderen Erlebnis. Die Location ist auch für Private- und Firmenevents mietbar – vom Geburtstag über das Teamevent bis hin zur Hochzeit. Anfragen und Reservationen sind unkompliziert möglich via rsrvtnprmpnvntsch.
Hinter den "Herbstdinners" steht Primo Piano Events, ein junges Team aus Zürich, das Pop-up Dinners in einzigartigen Locations inszeniert. Ob in der Stadt Zürich, im Engadin oder in anderen besonderen Räumen: Primo Piano schafft kulinarische Momente, die bleiben. Dazu gehören auch Kochevents, Caterings und Eventformate, die Menschen zusammenbringen.
Mit den "Herbstdinners" zeigt Primo Piano einmal mehr, wie Essen, Geschichten und Begegnungen Hand in Hand gehen können. Ein Abend in der Casa Primo Piano ist kein gewöhnliches Dinner – es ist ein Erlebnis, das lange nachklingt.

Kim lebt die Kreativität: von der Studioeinrichtung, ihrem Stil und den Werken, die zuerst digital gezeichnet und dann mit der Nadel unter die Haut gehen.


Seit Mai 2025 hat Höngg ein neues Atelier, das Kunst, Individualität und Handwerk vereint: Kalā Atelier – Kim Rossini Tattoo & Artwork an der Limmattalstrasse 167. Wir vom Stadtmagazin Kreis 10 wollten wissen, wer hinter dem neuen Studio in der unscheinbaren Passarelle am Meierhofplatz steckt – und haben Kim Rossini persönlich getroffen.
Kim empfängt uns offen, herzlich und voller Energie. Jahrgang 1987, seit über 16 Jahren leidenschaftlich Tattoo-Künstlerin, sprudelt sie vor Ideen und Kreativität. Ihr Studio ist hell, detailverliebt eingerichtet und sofort spürbar ein Ort, an dem Kunst und Ruhe zusammentreffen. Kim erzählt, dass sie Höngg durch einen glücklichen Zufall gewählt hat: ein Quartier, das ihr mit seiner ruhigen und zugleich lebendigen Atmosphäre die richtige Balance zwischen Inspiration und Konzentration bietet.
„Für mich sind Tattoos wie eine Sammlung“, erklärt Kim. „Beim ersten macht man sich oft noch viele Gedanken, später gehört es einfach zum Körper – und man ergänzt es Stück für Stück.“
Kims Stil ist unverkennbar: Neo-Traditional Tattoos mit kräftigen Outlines, leuchtenden Farben und feinen Details. Florale Elemente, Tiermotive und ornamentale Formen gehören ebenso dazu wie Blackwork oder sogenannte Blastovers, bei denen ein neues Tattoo über ein bestehendes gelegt wird, ohne das alte vollständig zu überdecken. Das alte Motiv bleibt bewusst sichtbar und wird zu einem neuen Design. Cover-ups sind aber auch in ihrem Repertoire. Sie liebt es, wenn Kundinnen und Kunden eigene Vorstellungen mitbringen – denn daraus entstehen oft die spannendsten Werke. Auf ihrer Homepage findet man aber auch immer wieder neue „Wanna Dos“, die man sich aussuchen kann und natürlich nur einmal gestochen werden.
Neben Tattoos widmet sich Kim auch anderen künstlerischen Projekten: Auf Auftragsbasis malt sie mit Acryl auf Holz, kreiert digitale Illustrationen und macht auch vor Wandmalereien keinen Halt. So lebt sie ihre Freude an Formen und Farben auf vielfältige Weise aus. „Das Atelier ist für mich mehr als ein Arbeitsplatz – es ist mein Raum, um kreativ zu sein und Kunst in vielen Facetten zu teilen“, sagt sie.


Besonders wichtig ist Kim, dass ihre Arbeit auch ihrer Lebensweise entspricht. Sie lebt und arbeitet seit zehn Jahren vegan, achtet bei Farben und allen Produkten, die sie verwendet auf einen konsequenten Kreislauf. Das sei für sie kein Trend, sondern ein Ausdruck einer ganzheitlichen ethischen Haltung.
Bei unserem Besuch begegnen wir auch einer achtjährigen Hündin - Kims treue Begleiterin Arya, welche man mit wegen ihrer ruhigen Art kaum bemerkt. Sie ist in gewisser Weise das inoffizielle Maskottchen des Ateliers.
Kalā Atelier – Kim Rossini
Tattoo & Artwork
Limmattalstrasse 167, 8049 Zürich
Instagram: @kim_rossini
Website: www.kimrossini.ch

Mit Kim kommt man direkt in Kontakt und ihre Hündin Arya begleitet sie überall hin.


Und so sah das Resulat aus, welches bei unserem Besuch gestochen wurde.

Verschiedene Details aus Kreativprojekten - für Kunden oder sich selbst - ausdrucksstark und auf verschiedenen Materialien.

Mit dem Kalā Atelier hat Höngg am Meierhofplatz nicht nur ein neues Tattoo-Studio bekommen, sondern einen Ort, an dem Kunst, Persönlichkeit und Handwerk aufeinandertreffen. Stammkundschaft kommt längst aus allen Ecken, doch Kim schätzt den ruhigen, inspirierenden Standort im Quartier sehr.
Wer neugierig ist findet auf Instagram oder ihrer Website Einblicke in ihre Arbeiten - um das nächste Kunstwerk zu planen, schreibt man ihr am besten eine E-Mail und kann bei Bedarf auch einen Besprechungstermin vor Ort oder via Zoom vereinbaren.
Das Platzspitzwehr beim Zusammenfluss von Limmat und Sihl dient der Regulierung des Zürichsees und der Wasserkraftnutzung. Nach über siebzig Betriebsjahren ist es am Ende seiner technischen Lebensdauer. Zudem kann es im Hochwasserfall zu wenig flexibel gesteuert werden. Deshalb erneuert der Kanton die Wehranlage gemeinsam mit der Stadt Zürich bis Mitte 2028 umfassend.
Der Bauablauf hat sich aus betrieblichen
Gründen geändert: Neu werden die Arbeiten für den Fischaufstieg
vorgezogen und zusammen mit der Sanierung des ersten Wehrfelds
ausgeführt. Bauphase 3 umfasst die Sanierung des zweiten Wehrfelds und
die ökologischen Aufwertungsmassnahmen der Sihl.
Konkret heisst das für Bauphase 2:

Mit der Erneuerung des Platzspitzwehrs setzt der Kanton Zürich einen weiteren Bestandteil des Gesamtprojekts «Hochwasserschutz Sihl, Zürichsee und Limmat» um.
Im Zuge der Erneuerung des Wehrs wird auch die Zufahrt den heutigen Anforderungen angepasst, die Durchgängigkeit für Fische sichergestellt und die Sihl ökologisch aufgewertet.
Im Damm zwischen der Limmat und dem Zufluss zum Kraftwerk Letten entsteht eine Fischaufstiegshilfe. So können die Fische wieder zwischen der Limmat und dem Zürichsee hin und her wandern – eine wichtige Massnahme zum Erhalt und zur Förderung eines gesunden und artenreichen Fischbestandes.


Das Nadelwehr von 1867 staute die Limmat zur Regulierung des Zürichsees und zur Nutzung der Wasserkraft auf. Quelle: Baugeschichtliches Archiv, Gallas Wilhelm, 1939
Das heutige Platzspitzwehr stammt aus dem Jahr 1951. Nach über siebzig Betriebsjahren ist es am Ende seiner technischen Lebensdauer. Mit jedem weiteren Betriebsjahr nimmt die Zuverlässigkeit des Wehrs ab. Eine Erneuerung des Wehrs ist unumgänglich, damit es seine Funktionen zur Regulierung des Zürichsees und zur Wasserkraftnutzung im Kraftwerk Letten auch künftig wahrnehmen kann. Zudem lässt es sich zu wenig flexibel steuern, um bei Hochwasser wirksam regulierend eingreifen zu können.
Da das Projekt einige Eingriffe in den Naturraum mit sich bringt (z.B. durch den Bau der neuen Fischaufstiegshilfe und die Verbreiterung des Platzes), sind ökologische Ersatzmassnahmen erforderlich. Zum Ausgleich werden in der Sihl zwischen dem neuen Standort des Mattenstegs und der Einmündung in die Limmat neue Lebensräume für Fische, Schnecken, Libellen und andere Kleinlebewesen geschaffen.
Quelle / Copyright: Kanton Zürich, Wasserbauprojekte
https://www.zh.ch/de/planen-bauen/wasserbau/wasserbauprojekte/erneuerung-platzspitzwehr.html

In Workshops mit Jugendlichen wurden Bedürfnisse auf spielerische Art für ein zukünftiges Kinder- und Jugendtheater Haus Zürich visualisiert.

Das Kollektiv Nistplatz betreibt wichtige und kreative Lobbyarbeit, vernetzt sich mit Schulen, Veranstaltenden und Kunstschaffenden um den Weg zu ebnen.
An der Limmattalstrasse 215, dort wo einst das Restaurant Mühlehalde seine Gäste bewirtete, pulsiert heute neues Leben: Das Kollektiv Nistplatz hat das Gebäude übernommen – als Provisorium für ein zukünftiges Kinder und Jugend Tanz und Theater Haus (KJTT) in Zürich. Wir vom Stadtmagazin Kreis 10 haben das Team in seinen Büroräumen getroffen – und sind eingetaucht in eine Welt voller Ideen, Tatkraft und kulturellem Engagement.
Der Empfang? Herzlich, offen, kreativ. In der ehemaligen Gaststube wird heute gemeinsam gearbeitet, gedacht, geplant. Der Charme des Hauses ist spürbar – hier wird nicht nur Theater angedacht, hier entsteht etwas. Das Kernteam – Deborah, Frederike, Giorgina, Lukas, Matthias und weitere Mitwirkende – führt uns durch die Räume, die aktuell auch als Co-Working-Space und temporäre Bar genutzt werden. «Wir wollen zeigen, was möglich ist – und wie viel Potenzial in diesem Ort steckt», sagt Matthias, während er uns durch den Saal mit der Bühne führt.
Der Nistplatz ist kein Theaterhaus im klassischen Sinne – noch nicht. Das Kollektiv versteht sich als Initiator einer Entwicklung, die weit über die Zwischennutzung hinausreichen soll. Zürich braucht ein Haus für Kinder- und Jugendtheater, da sind sich alle Beteiligten einig. Und das möglichst bald.
Das Ziel: ein fester Ort, an dem junge Menschen mit Kunst, Theater und Tanz in Berührung kommen – frei von Leistungsdruck, offen für neue Perspektiven. Das ehemalige Restaurant bietet nun den Rahmen für die ersten Schritte auf diesem Weg. Die Stadt Zürich hat die Zwischennutzung für dieses Jahr bewilligt, ausgeschrieben wurde das Objekt durch die Raumbörse Dynamo und ein Konzept wurde vorgelegt. Aktuell ist das Kernteam vom Nistplatz im Gespräch mit der Raumbörse für eine Verlängerung im Jahr 2026. Die Initiative für ein KJTT Haus ist mit dem Verein ASSITEJ Schweiz verknüpft, der sich seit rund 25 Jahren als Dachorganisation für Kinder- und Jugendtheater in der Schweiz starkmacht. «Wir kämpfen in der zweiten Generation für das Theaterhaus – ein langer Weg.»
«Wir stehen in engem Austausch mit der Stadt, der Theaterszene und zukünftigen Partner*innen», sagt Deborah. Gleichzeitig betreibt das Kollektiv wichtige Lobbyarbeit, vernetzt sich mit Schulen, Veranstaltenden und Kunstschaffenden. Ein Provisorium mit viel Wirkung – so die Hoffnung.

Mehr Infos & Kontakt: www.nistplatz.ch

Kernteam mit Weitblick: Frederike, Giorgina, Lukas, Matthias
«Wir wollen zeigen, was möglich ist – und wie viel Potenzial in diesem Ort steckt»

Büros als Working Spaces für viele
Trotz aller Widrigkeiten – die Lage am Zwielplatz ist nicht zentral, die Ressourcen begrenzt – ist der Drive des Teams spürbar. Alle Beteiligten arbeiten sozusagen ehrenamtlich oder neben anderen Jobs mit, doch der Wille, etwas zu bewegen, ist unübersehbar. «Wir machen das, weil wir an die Sache glauben», bringt es Frederike auf den Punkt.
Im November folgt mit den Kulturtagen Nistplatz der erste grosse öffentliche Auftritt. Vom 24. bis 28.11.2025 wird das Haus mit Workshops, Theaterperformances und Begegnungen bespielt. Ein Ausblick auf das, was ein zukünftiges KJTT-Haus für Zürich leisten kann.
Bis dahin wird geplant, gespielt, gestritten, gelacht. Und genistet. Denn was hier in Höngg entsteht, könnte zum neuen Zuhause für viele Generationen junger Theatermenschen werden. Wir bleiben dran – und berichten nach dem Sommer mehr über die kommende Theaterwoche.


Das Tiefbauamt Zürich will das ehemalige Postgebäude am Wipkingerplatz kaufen und den zentralen Platz im Quartier neu gestalten. Ziel ist es, einen lebendigen, verkehrsberuhigten Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen – mit mehr Raum für Fussgänger*innen, Veloverkehr, Begegnung und Kühlung in Hitzesommern.
Das Gebäude, das die Post seit 2017 nicht mehr nutzt und das aktuell besetzt ist, soll nach dem geplanten Erwerb durch die Stadt voraussichtlich abgerissen werden. Damit wird Platz frei für ein Strassenbauprojekt, das unter breiter Mitwirkung von Quartierbewohner*innen und Interessenvertretungen entwickelt werden soll.
Noch ist nicht entschieden, wie der Ort künftig genutzt wird. Im Gemeinderat sind unterschiedliche Ideen im Umlauf: von einem öffentlichen Park bis zu einem Kulturzentrum oder der Wiederherstellung des historischen Platzbilds von 1950. Fest steht jedoch: Eine Umnutzung des Gebäudes ist laut Baurecht nicht möglich – aktuell darf es nur für postalische Zwecke verwendet werden.
Der definitive Entscheid und der Baustart des neuen Platzes sind frühestens auf 2030 angesetzt. Der Kauf des Gebäudes soll nun Planungssicherheit schaffen und eine frühe Mitwirkung aus dem Quartier ermöglichen.
An der Wasserwerkstrasse sollen 50 neue Bäume gepflanzt und beidseitig Velostreifen markiert werden. Da es an der Strasse zu laut ist, sind ergänzend zu Tempo 30 ein lärmarmer Strassenbelag und Lärmschutzfenster vorgesehen. Die Aufwertungen sollen im Rahmen von Erneuerungsarbeiten ausgeführt werden.
In der Wasserwerkstrasse müssen der Fahrbahn- und Trottoirbelag teilweise ersetzt werden. Zudem werden Schutzinseln und die Kanalisation erneuert. Weiter passt die Stadt die Abflusskapazität der Kanalisation an und ersetzt die Wasser- und Gasleitungen sowie die Kandelaber der öffentlichen Beleuchtung. Für diese Sanierungs- und Anpassungs-massnahmen bewilligt der Stadtrat in eigener Kompetenz gebundene Ausgaben von 14,658 Millionen Franken.
Der Stadtrat hat gebundene Ausgaben in der Höhe von 14,658 Millionen Franken genehmigt und beantragt dem Gemeinderat neue Ausgaben in der Höhe von 3,747 Millionen Franken.
Koordiniert mit den genannten Bauarbeiten plant die Stadt Aufwertungsmassnahmen zur Hitzeminderung sowie Verbesserungen für Velofahrende umzusetzen. Im gesamten Projektperimeter soll hangseitig eine Baumallee mit 50 neuen Bäumen entstehen. Im Abschnitt Imfeldsteig bis Kornhausbrücke soll ein Grünstreifen die Bäume verbinden, wofür 13 Parkplätze aufgehoben werden sollen. Die Stadt plant, das hangseitige Trottoir zu verbreitern, was zu einer Verschiebung der Fahrbahn und des flussseitigen Trottoirs um knapp anderthalb Meter führen soll. Die Blaue-Zone-Parkplätze im Abschnitt Dammstrasse bis Imfeldsteig sollen neu zwischen den Bäumen angeordnet werden, was zu einem Abbau von 16 Parkplätzen führen würde. Bei der Einmündung in die Dammstrasse will die Stadt eine neue Trottoirüberfahrt erstellen und die bestehende Lichtsignalanlage sowie den Fussgängerstreifen in der Wasserwerkstrasse aufheben.

Der Baubeginn ist für Herbst 2025 geplant. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Frühling 2027. (Bild: Google Maps)
Der Fussgängerstreifen in der Hönggerstrasse soll eine Schutzinsel und eine Aufstellfläche erhalten, damit Velofahrende sicher queren können. Zur Umsetzung der regionalen Veloroute soll die Fahrbahn künftig als Kernfahrbahn – ohne Leitlinie in der Mitte – mit beidseitigen Velostreifen von 1,5 Meter ausgebildet werden. Auf Höhe der Wasserwerkstrasse 130 sind 48 neue Veloabstellplätze geplant.
Da im Projektperimeter die Immissionsgrenzwerte überschritten werden, will die Stadt ergänzend zum bestehenden Tempo-30-Regime in der Strasse einen lärmarmen Belag und in den Häusern Lärmschutzfenster einbauen. Für die Aufwertungsmassnahmen beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat neue einmalige Ausgaben von 3,747 Millionen Franken.
Portrait
«Wir wollen mal in Zürich wohnen – das wussten wir schon kurz, nachdem wir uns in der Bezirksschule Brugg kennengelernt hatten», sagt Monika Stahel. Sie war im aargauischen Windisch aufgewachsen, ihr Mann ein Heimweh-Höngger. Ueli lebte bis zur ersten Sekundarstufe in Höngg, danach zog die Familie wegen der Arbeit des Vaters in den Kanton Aargau.
Ihre erste Wohnung in Zürich lag in Wipkingen. Doch nach kurzer Zeit zogen sie in eine neue Wohnsiedlung der Stadt am Hönggerberg, wo sie heute noch leben. Zur Zeit von Ueli Stahels Kindheit gabʼs hier nichts als Felder, Wald und Wiesen. Mit der Zeit entstand Haus um Haus, Siedlung um Siedlung. Hoch über der Stadt blickt man aus dem Wohnzimmer hinüber zum Uetliberg und westwärts ins Limmattal. Im Rücken liegen der Käferberg-Wald und die ETH Hönggerberg. Die vier Mehrfamilienhäuser der Wohnsiedlung Kürberghang stehen auf dem Dach des Wasserreservoirs Höngg und wurden 1983 fertig gebaut.
Eine gute Nachbar- und Gemeinschaft ist wichtig
«Man ist so schnell in der Natur. Mit unseren Kindern war das ideal. Mit unseren Enkelinnen genau gleich», meint Ueli Stahel. «Und früher hatte es hier oben auch noch richtig Schnee. Einmal kamen wir aus den Skiferien zurück, tags darauf lagen 30 bis 40 Zentimeter Neuschnee – so gingen die Sportferien gleich weiter.» Seine Frau ergänzt: «Wir haben viel mit den Kindern auf dem Müseli, einem Hang in der Nachbarschaft, geschlittelt.»
Zu den anderen Parteien in der Wohnsiedlung pflegen die Stahels einen guten Kontakt. Es finden regelmässige Siedlungsfeste statt, man trifft sich mit Kindern und Enkeln auf dem Spielplatz. Sogar mit ehemaligen Nachbarn sind sie dank E-Mail und SMS immer noch im Austausch. «Hier ein Bildchen, da ein ‹Wie-gehtʼs?›. Die neue Technologie macht das Ganze einfacher als früher», sagt Ueli Stahel.
Bis 2014 war er Präsident, nun organisiert er noch ein letztes Mal
das Wümmetfäscht mit. Mit seinen fast 80 Jahren hat Ueli Stahel schon einiges
gemacht. Während über 28 Jahren arbeitete er im Schweizerischen Nationalmuseum.
Nicht nur der Platzspitz ist mittlerweile Geschichte, auch die Stadt und das Quartier haben sich gewandelt. 1980 lebten in Höngg knapp 17 000 Menschen, heute sind es über 24 000.
Monika und Ueli
Stahel zogen vor über 50 Jahren nach Zürich. Hier haben Sie ihre Kinder
grossgezogen, sich ihr Leben aufgebaut und mitbekommen, wie sich die Stadt
gewandelt hat. Den Umzug nach Zürich haben sie nie bereut. (Bild: © Alex Colle)
Das spüren auch die Stahels. «Es gab hier früher nicht so viele Häuser, und die Bevölkerung ist multikultureller geworden. Das hat sicher auch mit der Nähe zur ETH zu tun», sinniert Monika Stahel, er ergänzt: «Schade ist, dass nur rund zehn Prozent der Bevölkerung in Höngg aktiv am Quartierleben teilnehmen.»
Für das Höngger Wümmetfäscht gibt es glücklicherweise genügend Nachwuchs. Die jüngere Generation der Mitglieder übernimmt von der älteren das Zepter und wird die nächsten Quartierfeste organisieren.
Kompletter Originalbeitrag:
www.stadt-zuerich.ch/artikel/de/mietenden-portraets/monika-ueli-stahel.html
Dies ist ein Auszug des Beitrag der «Liegenschaften Stadt Zürich» vom März 2024 von Noelia Thiessen (Text) und Alex Colle (Fotografie), alle Rechte vorbehalten.
Wir bedanken uns bei der Stadt Zürich und Alex Colle für die Verwendungsmöglichkeit der Inhalte.
Vielfalt unserer Quartiere, von den Limmatufern bis zum Hönggerberg und vom Wipkingerplatz bis an die Stadtgrenze. Wir halten dich auf dem Laufenden mit Neuigkeiten, Veranstaltungstipps, spannenden Porträts und Einblicken in die Welt der lokalen Vereine, Restaurants und Institutionen. Ob Natur, Erholung oder urbanes Leben – der Kreis 10 bietet alles!
Unser junges, erfahrenes Macher-Team bringt dir ein lebendiges, informatives und immer verfügbares digitales Magazin. Unterstütze die lokale Szene und nutze unsere Plattform, um dein Geschäft im Kreis 10 zu präsentieren. Mach jetzt mit – sende uns deine Geschichten, Ideen und Beiträge, und zeige deine Liebe für den Kreis 10!
Der Quartierverein Höngg (QVH) ist mit Jahrgang 1937 nicht der älteste, dafür aber mit über 1‘200 Mitgliedern der grösste Quartierverein der Stadt Zürich und steht allen interessierten Personen offen. Ehrenamtlich tätige und im Quartier gut vernetzte Vorstandsmitglieder leiten den Verein und zeichnen für ein oder mehrere Ressorts verantwortlich.
Der Quartierverein Wipkingen besteht seit 1859 und kümmert sich um die Anliegen der Quartierbevölkerung, vertritt diese gegenüber den Behörden und wird in Quartierfragen von den Behörden konsultiert. Er ist kein politischer Verein, sondern anerkanntermassen gemeinnützig und neutral.
















Das Stadtkreismagazin in Zürichs kontrastreichstem Quartier. Hier, wo
Wasser und Hügel, Urbanität und doch Dorfcharakter, Tradition und
Trends durch Singles, Familien, Hippster, Senioren, Zuzüger oder
Ureinwohner, Studenten und Arbeiter das Leben prägen – genau hier lebt
es sich gut.